Es ist eine Weile her, dass ich auf Martinas Blog Elbkind on Tour erfuhr, eine Wanderung durch das Tal der Langballigau nach Unewatt gehöre zum Pflichtprogramm an der Flensburger Förde. Logischerweise landete das auf meiner ewigen „unbedingt-mal-machen-Liste“. Vor zwei Wochen haben wir die Wanderung nun endlich unternommen.
Es war dieser extrem verrückte Tag der Deutschen Einheit, als sich Wolkenbrüche und strahlender Himmel im Minutentakt ablösten. Das traf sich bestens. Denn bei solchem Wetter sind nicht viele Leute unterwegs. Da wir – anders als Martina und Thue – nicht von der Seeseite anreisten, sondern von der Autobahn kamen, gingen wir das Ganze umgekehrt an; starteten also in Unewatt.
Landschaftsmuseum Angeln/ Unewatt
Direkt an der Nordstraße zwischen Kappeln und Flensburg liegt das Landschaftsmuseum Unewatt. Mich hat es ehrlich gesagt nie so irre interessiert – bis ich mal da war, um im Landhaus Unewatt über die Maßen lecker zu speisen. Seitdem gehört Unewatt zu meinen Lieblingsplätzen in Angeln. Aber nicht wegen des Restaurants.
Das Besondere: Unewatt ist kein reines Museum; hier wird auch ganz normal gelebt. Also, falls man bei einem Idyll von „ganz normal“ sprechen kann. Das Dorf empfängt seine Besucher mit wunderbarer Abgeschiedenheit und – jetzt im Herbst – dem geradezu berauschenden Duft herabgefallener Äpfel. Man hat wirklich das Gefühl, zurück in die Vergangenheit zu spazieren.
Die Ausstellungsflächen sind quer durchs Dorf gestreut und mit einem knapp 2 km langen Rundweg verbunden. In 5 historischen Gebäuden, sogenannten Museumsinseln, wird das frühere Leben und Arbeiten in der Region Angeln bewahrt. Der Besuch lohnt sich!
Mitten durch das Dorf rauscht die Langballigau. Sie strömt im weiteren Verlauf durch ein wundervolles Bachtal, das seit 1990 unter Naturschutz steht und von Wanderwegen durchzogen ist. Etwa 5 km mäandert sie durch Wiesen, Wälder und Schilfmeere, bis sie in die Ostsee mündet.
Das Tal der Langballigau
Die Wege sind ausgeschildert und viel falsch machen kann man nicht. Biegt man mal falsch ab, findet man immer wieder zum Hauptweg zurück. Möchte man der Langballigau möglichst nah bleiben, kommt man bei der Rundwanderung (die eher eine Elipsenwanderung ist) auf bummelig 10 km. Hier gehts zum Flyer mit Karte.
Das Tal der Langballigau ist mit zahlreichen Nebenbächen und Quellbereichen – man kann es sich denken – feucht. Besonders im Wald auch mal matschig. Gummistiefel sind also ein gute Idee.
Etwa nach 5 km öffnet sich der Wald dem Strand von Langballigau. Bzw. dem Hafen. Das trägt hier alles den gleichen Namen. Und ist noch so ein Lieblingsort von mir an der Flensburger Förde.
Ein Strand und ein Hafen zur Halbzeit sind immer gut auf einem Spaziergang; besonders aber in Langballigau, weil da alles so winzig und unkapriziös und fluffig-entspannt ist – dass es sich direkt wie Dänemark anfühlt.
Hafen und Strand von Langballigau
Obwohl nicht groß, hat Langballigau alles, was der Mensch so braucht: Sandstrand & Strandkörbe, Segelboote & Kutter, Soft-Eis & Pølser, Andenkenläden & richtig frischen Fisch.
Die vielfältigen Eindrücke auf der Wanderung vom Dorfidyll durch Buchenwälder an den Strand sind echt einmalig. Ich stimme Martinas Informanten also zu: das Tal der Langballigau gehört zum Pflichtprogramm eines Aufenthalts in Angeln.
Bis Monatsende hat das Landschaftsmuseum noch geöffnet. Danach hält es Winterschlaf bis April. Falls Ihr also an einem der nächsten beiden Wochenenden in der Gegend seid: mehr Infos zu Unewatt gibt´s hier.
Strandkorb mit Regenbogen: was für ein superschönes Bild! Und da sag‘ noch einer: „Regen ist blöd“… Und Langballigau werde ich mir merken, für den nächsten Flensburg Besuch. Schon des Names wegen! Liebe Grüße Ulrike
Ja, wenn Du´s schaffst, Ulrike, schau Dir Langballigau mal an. Man kann da eigentlich auch in jede Richtung gehen und es ist immer wunderbar.
Wie schön, jetzt hast Du das Tal der Langballigau mal selbst erkundet. 10 km in Gummistiefeln zu gehen stelle ich mir allerdings ziemlich mühsam vor! ?
Unewatt steht dank Deines Berichts nun auf meiner Bucket List. Wir kommen in der nächsten Segelsaison sicher wieder mit dem Schiff nach Langballigau, dann werden wir auf jeden Fall mal hinradeln. Danke für den Tipp, die schönen Fotos (der Regenbogen und die Strandkörbe sind der Wahnsinn!) und natürlich fürs Verlinken, liebe Stefanie.
Liebe Grüße, Martina ?
Gern geschehen 🙂 Der Regenbogen war wirklich beeindruckend; zeitweise auch doppelt – und dann sieht man über dem Wasser ja immer beiden Enden. Wir haben total gestaunt.
Im späteren Frühjahr ists besonders schön im Tal, dann blüht flächig die Bachnelkenwurz 🙂
Ich persönlich finde ja den Hafen eher scheußlich, wer Rummel nicht so mag, nehme also besser den umgekehrten Weg – dann kann man im wirklich guten Gasthaus in Unewatt zur Weges-Halbzeit gemütlich einkehren.
Das mit dem Frühling glaube ich sofort, liebe Fjonka. Ich liebe Angeln besonders im Mai. Für mich als St. Paulianerin ist der Rummel von Langballigau zwar geradezu ein Idyll :-), aber das Landhaus Unewatt ist in jedem Fall den Richtungswechsel wert! Vielen Dank für Deinen Kommentar und liebe Grüße, Stefanie
Schon wieder so eine traumhafte Wanderung! Wenn das so weitergeht, muss ich wohl mal für ein halbes oder gleich ein ganzes Jahr aus Deutschlands Süden in den Norden umziehen. Und Deinen Blog als Reiseführer verwenden 🙂
ja, dann könnten wir vielleicht Wohnungen tauschen. Eure blauen Himmel und Bergpanoramen sind ja auch nicht ohne 🙂
Gute Idee! Melde Dich, wenn bei Dir mal Zeit für Süddeutschland ist! 🙂
Langballigau….interessant. Da wohne ich in Schleswig-Holstein, aber hier entdecke ich Örtchen und Landschaften, von denen ich noch nie gehört habe. Und diese wunderbaren Fotos zeigen mir auch noch, wie schön es dort dann ist. Wenn ich mal in S-H einen Ausflug mache, gucke ich vorher hier rein…..da findet sich immer was Schönes <3
Schön, das freut mich. Ich kann auch gar nicht aufhören, mich darüber zu freuen, wie viele Ecken ich in Schleswig-Holstein noch nicht kenne. Immer wieder entdeckt man was Wunderbares. Hätte ich zu Anfang dieses Blogs nie für möglich gehalten. Schönes Wochenende! Stefanie
Lanballigau haben wir bisher während unserer mehrfachen Kurzurlauben in Glücksburg immer nur zum Fischessen aufgesucht. Mir gefällt das Treiben in dem kleinen Hafen richtig gut. Jetzt ist die Wanderung durch das Tal der Langballigau und Unewatt auf meiner Liste notiert! Ein Grund mehr, mal wieder in diese wunderschöne Region zu reisen. Danke für die Inspiration! Liebe Grüße von Andrea
Danke, Andrea. Ich wusste gar nicht, dass Du Glücksburg so gut kennst (witzigerweise habe ich gerade wordpress angeklickt, um einen einen Glückburg-Beitrag zu schreiben… aber jetzt gehe ich erst mal und guck, ob Du auch schon mal drüber gebloggt hast….
Jetzt musste ich selbst schauen, ob ich schon etwas über Glücksburg geschrieben habe. In einem älteren Artikel findet es Erwähnung. Wird Zeit, dass wir mal wieder hinfahren…
ja, habs grad gesehen… Du also auch im Bistro in Sandwig 🙂
Ich bin vor ca. 4 Jahren von Hamburg nach Langballig gezogen und genieße hier jeden Tag aufs Neue!
Wie toll, Frank! Und Flensburg ist ja auch total nah dran, wenn mal ein bisschen Rummel fehlt. Liebe Grüße nach da oben.
Schön, dass es deinen Blog gibt!Da bin ich nun so oft in Unewatt und auch am Hafen von Langballigau gewesen, aber diese Wanderung habe ich noch nie gemacht, geschweige denn davon gehört.Wunderschöne Bilder wie immer,vomText ganz zu schweigen.
Mensch, dass ich Dir mal was Neues erzählen kann!!! Ich staune. (Das ist wirklich ein schöner, kleiner Weg. Ich glaub, der gefällt Dir.)
[…] sein kann. Meine Wanderpartnerin ist eigentlich ein geselliger Mensch – und ich nicht. Aber Langballigau gefällt ihr gar nicht – und ich mag den quirligen Hafen total. So voll wie heute habe ich […]
[…] macht nichts. Der Spaziergang lohnt sich trotzdem. Genau wie ein Abstecher ins Hinterland – durch das Tal Langballiau nach Unewatt. Oder ein längerer Walk – auf und ab – Richtung […]