Und nun zum Wetter
Es gibt viele schreckliche Formulierungen in norddeutschen Wetterberichten. Eine meiner Schlimmsten: Für die Jahreszeit zu kühl. Noch bin ich nicht so weit, mein Geld in praktische Funktionsklamotten zu investieren. Aber ehrlich: ich habe schon mal drüber nachgedacht. Die Bild behauptet nämlich schon seit März: Der Sommer fällt ins Wasser. Das nenne ich unseriös. Denn wie man weiß, weiß im März kein Mensch, wie das Wetter im Sommer werden wird. Aber man kennt das ja: Oft wiederholt die Bild Unseriöses so lange, bis es stimmt. Selbstverfüllende Prophezeiung und so. Und hinterher waschen sie dann ihre Hände in Unschuld, weil sie ja schließlich nur schreiben, was die Leute lesen wollen. Ich kenne zwar keinen, der versessen auf Schlechtwetter-Prognosen wäre. Doch schon haben glaubhaftere Publikationen nachgezogen. Jedenfalls was das Pfingstwetter betrifft. So die SHZ: Pfingsten wird es „verhalten frühlingshaft“ (ein Synoynm für „zu kühl für die Jahreszeit“). Das Hamburer Abendblatt glaubt an „ein Wetter wie im April“ (geschickt; denn damit hat man natürlich immer Recht). Privatradiosender sprechen von „Sonne-Regen-Mix“ (albernste aller Wortschöpfungen). Mmh. Aprilwetter Ende Mai. …