Alle Artikel mit dem Schlagwort: Was sollte man in Schleswig-Holstein gesehen haben

Foerdesteig

Wandern auf dem Fördesteig, Tag 1 Flensburg – Holnis

Für unsere viertägige Wanderung auf dem Fördesteig hätten wir gar keinen besseren Tag wählen können als genau diesen Sonnabend im Mai. Das wird uns schon auf dem ersten Kilometer vom Flensburger Bahnhof bis zur Hafenspitze klar. Das Glück potenziert sich (ist ab sofort eigentlich gar nicht mehr zu fassen), als wir den westlichsten Punkt der deutschen Ostseeküste erreichen. Der wolkenlose Frühlingshimmel in RAL 5012 Lichtblau spannt sich über die dunkle, seidige Flensburger Förde. Meine Wanderpartnerin und ich müssen uns erst einmal innerlich zwicken. Obwohl man beim Wandern natürlich immer das Beste hofft, wagt man (als gebürtige Schleswig-Holsteinerin) niemals, das Allerbeste zu erwarten. Man wills ja nicht beschreien.     Eigentlich beginnt der vom NABU konzipierte Langstreckenwanderweg bereits 5,5 km zuvor an der deutschen-dänischen Grenze. Doch dafür hätten wir vom Bahnhof noch einen Bus zum Strand von Wassersleben nehmen müssen – was im Prinzip auch absolut empfehlenswert ist – aber eben nicht nach einer zweistündigen Zugfahrt von Hamburg durch den norddeutschen Frühling. Dann will man nur noch raus in die Herrlichkeit.   Der Fördesteig – 95 …

Heiligenhafen

Wie St. Pauli – bloß eben am Meer: Bretterbude Heiligenhafen

Gar nicht so oft habe ich das Bedürfnis einem Hotel einen ganzen Beitrag zu widmen, aber die Bretterbude Heiligenhafen muss ich einfach ausführlich vorstellen. Es gibt nämlich gar nicht so viele Häuser in Norddeutschland, wo man sich a) wie im 21. Jahrhundert und b) auch noch willkommen fühlt. Häufig muss man sich zwischen a) + b) entscheiden. So jedenfalls mein Eindruck. Er mag trügen. Oder vielleicht liegt meine Latte auch sehr hoch. Denn ich lebe auf St. Pauli, einem Viertel, in dem man ausgesprochen freundlich miteinander umgeht. Geradezu englisch höflich (auch wenn man das als Orstunkundiger nicht für möglich halten sollte). Wenn wir unseren Heile-Welt-Mikrokosmos verlassen, zucken wir oft genug zusammen, weil der Ton da draußen sehr viel rauer ist. Und wie ist es dann nur herrlich, die Lobby der Bretterbude zu entern und vom ersten Moment zu spüren: hier sieht es nicht nur gut aus; hier fühlt es sich auch gut an.     „Die Holzklasse“ lautet der Untertitel der Bretterbude. Es schwingt der gleiche Subtext mit wie bei St. Paulianern, die zugeben: logisch …

Morgenrot

24 h Wanderlust in Hohwacht: Columbia Hike & Run

Vergangenes Wochenende haben wir an einem 24-h-Wanderevent in Hohwacht teilgenommen. Naja, nicht so richtig teilgenommen. Sondern eher beobachtet, wie so was abläuft und wer da so mitläuft. Und ab und zu sind wir auch mal selbst marschiert. Denn dazu waren wir von den Veranstaltern eingeladen worden. Konkret ins Hotel Hohe Wacht hoch über der Hohwachter Bucht.   Teilnehmer von Columbia Hike & Run konnten – auch am Vortag und in der Folgenacht – zu extrem guten Konditionen im Hotel logieren. Sie konnten es natürlich auch lassen. Schließlich wollten sie durchgehend wandern. Und für Ruhepausen gab es ein Schlafsacklager. Als wir eintrafen, freuten sich besonders mitgereiste Freunde und Angehörige, die nicht 24 h wandern & runnen wollten, über die tolle Unterbringung. Denn im Kurpark vor dem Hotel lässt sich bestens chillen.     Im Kurpark befand sich auch die Homebase mit Anmeldung, Ruhezone, Massageliegen und den Ständen der Sponsoren, die so gut wie alles zum Ausprobieren anboten, was der 24-h-Wanderer so braucht: etwa Laufschuhe, Isomatten, Rucksäcke oder Stirnlampen für die Nachtetappe.     Mit dem Starterpaket erhielten wir Wanderkarten, Pflegeprodukte, Essensmarken, Energie-Riegel und …

Seehundstation Friedrichskoog

Ausflugstipp für Wintertage: die Seehundstation Friedrichskoog

Neulich – bei sehr, sehr schlechtem Wetter – besuchten wir die Seehundstation Friedrichskoog, die einzige Stelle Schleswig-Holsteins, die zur Robbenaufzucht autorisiert ist. Friedrichskoog liegt an der Nordsee; kurz hinter der Elbmündung auf einer Halbinsel zwischen Brunsbüttel und Büsum. Also quasi am Ende der Welt.     Außerhalb der Saison präsentiert sich die Gegend so gut wie ausgestorben. 48 Einwohner pro Quadratkilometer verlaufen sich eben und besonders viele Ausflügler zieht es bei sehr, sehr schlechtem Winterwetter auch nicht in das Nordseeheilbad. So waren wir ungefähr zu zehnt, als in der Seehundstation die Fütterung der Heuler begann.     Da der Aufzuchtsbereich vom Publikumsverkehr abgetrennt ist, lässt sich die Fütterung ausschließlich von einem Seminarraum im 1. OG des Hauptgebäudes beobachten. Ich hatte das schon mal im Spätsommer erlebt. Bzw nicht erlebt. Denn damals wurden alle Fensterplätze von Kindern eingenommen und die kann man ja schlecht wegdrängeln, um selber etwas zu sehen. (Obwohl ich ich es gern getan hätte, denn was gibt es schon Niedlicheres als kleine Seehunde, bzw. Kegelrobben.)     Dieses Mal standen wir aber nun …

Nordsee

5 Dinge, die man nur in Schleswig-Holstein machen kann

Mit Schleswig-Holstein ist es ähnlich wie mit den eigenen Vorzügen. Die hält man ja auch häufig für nichts weiter Besonderes. Zwar ganz nett, aber kann doch jeder, denkt man über seine Talente. Bis man sich mal fragt: Wer genau kann das eigentlich nicht, was ich kann?! Dann fallen einem x Leute ein (u.a. Leute, die man schätzt oder die man sogar bewundert), die ganz und gar nicht hinkriegen, was man selber spielend drauf hat. Und so hat auch Schleswig-Holstein Seiten, die man nirgendwo sonst findet. Nicht an der niedersächsischen Nordsee. Nicht an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. In anderen Bundesländern sowieso nicht. Beispielsweise:   1. Kein Land sehen. Nirgends.   Nichts als Horizont in jeder Richtung. Das gibt es nur auf Inseln. Und in Deutschland nur auf Helgoland; diesem kleinen, roten Klotz 40 km vor der Nordseeküste. Gerade mal einen Quadratkilometer groß  ist Deutschlands einzige Hochseeinsel – kleiner als der Hamburger Stadtpark. Das Freiheitsgefühl aber ist maximal. Besonders in den Abendstunden, wenn die Tagestouristen wieder weg sind. Dann steht man staunend im Oberland, 60 Meter über dem …