Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sylt

Klappholttal Sylt

Schnee, der auf Dünen fällt: Wanderung durch das Klappholttal

Das Klappholttal auf Sylt heißt laut Wikipedia seit einiger Zeit nicht mehr Klappholttal. Warum nicht, konnte ich ebenso wenig in Erfahrung bringen wie den aktuellen Namen der Dünenlandschaft zwischen Kampen und List. Das finde ich zwar irgendwie seltsam. Gleichzeitig passt es aber ganz prima zu dieser geheimnisvollen, spröden Naturschönheit, die nicht mehr Klappholttal heißt (und die ich im folgenden der Einfachheit halber trotzdem Klappholttal nennen werde).     Winter im Klappholttal   Eine Wanderung im Klappholttal ist eine feine Sache, weil man auf der gesamten Strecke nichts mit Autos zu tun bekommt. Auf dem Hinweg wandert man am Strand entlang. Und auf dem Rückweg auf der alten Inselbahntrasse, die sich paralell zum Strand durch eine immense, mysteriöse Dünenlandschaft schlängelt. Bei gutem Wetter ist die Inselbahntrasse ein beliebter Radweg. Aber nicht, wenn´s schneit. Denn wenn´s schneit, geht man natürlich lieber zu Fuß. (Ich ja ohnehin. Und als Einzige an diesem Tag.)     Gestartet bin ich in der Westerheide; umgedreht an der Buhne 16. Die Strecke würde ich auf ca. 12 km schätzen. Man kann es …

Klirrendkalte Königin: Sylt im Januar

Alle Jubeljahre hat man auf Sylt im Januar mal das Glück, dass es saukalt ist. Glück schreibe ich, die überhaupt nichts mit Kälte am Hut hat. Doch ich kann die Klarheit gut gebrauchen nach der zuckersüßen, gemütlichen Weihnachtszeit. Und Sylt ist geradezu schockierend schön, wenn sie die Eiskönigin gibt. Das fängt schon an, bevor man überhaupt da ist. Jedenfalls wenn man mit der Fähre von Rømø anreist.     Wir machen das grundsätzlich. Es dauert vielleicht eine halbe Stunde länger. Kostet dafür aber auch nur halb so viel wie der Autozug. Und ist ein Highlight für sich. Beginnend mit dem 10 km langen Damm durchs Wattenmeer, der Rømø mit dem Festland verbindet. (Wer noch nie auf Rømø war, sollte unbedingt ein bisschen Zeit einplanen, um sich den breitesten Strand des Nordens anzusehen.)     Die Fähre benötigt für die Strecke von Rømø nach Sylt 45 Min. Im Januar muss man auf gar keinen Fall vorbuchen. Manchmal hat man das Schiff sogar ganz für sich.     Ein besonderer Moment ist immer, wenn der Ellenbogen in …

Sonnenaufgang im Watt

20 Dinge, die man in List machen kann

Nein, dies ist kein reines Sylt-Blog. Aber um die Sache rund zu machen, habe ich noch einen Beitrag, bevor ich mich wieder dem Rest der Welt zuwende. Zu Beginn unseres Sylturlaubs schrieb ich, dass ich locker auf 20 Dinge käme, die man auf Sylt unbedingt erlebt haben sollte. Das war so ins Blaue geschrieben. Und vollkommen daneben. Dieses Jahr sind wir nicht besonders viel über die Insel gegurkt sondern haben uns im Wesentlichen auf Dinge beschränkt, die man ohne Auto unternehmen kann. Und da komme ich schon allein auf 20 richtig gute Sachen in List Also, los.  Wer noch nie da war, aber mal hin will, muss wissen: List ist keine Schönheit auf den ersten Blick. Nicht einmal auf den zweiten. Gewachsen als Garnisonsstadt in den 1930er Jahren präsentiert sich die Zipfelgemeinde nordisch schlicht – also schmucklos bis deprimierend öde.     Leben in die Bude kam erst in den 70er Jahren, als Jürgen Gosch mit einem Bauchladen ins Fisch-Business einstieg. Da ging der Rummel los und List wurde quasi ein Synonym für Goschs nördlichste Fischbude. Oder anders herum. Davon kann …

Ellenbogen Sylt

Der Himmel über dem Ellenbogen

Zu einer Syltreise gehört ein Ausflug zum Ellenbogen. Der obere Haken der Insel, den man ja zumindest der Form nach von Autoaufklebern kennt, ist der nördlichste Fleck Deutschlands. Für uns ist er auch der Schönste. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Dieses Jahr hat uns das Wetter echt umgehauen. Dass man an einem Tag vier Jahreszeiten erleben kann, wussten wir. Aber Sylt kriegt es auch im Viertelstundentakt hin. Darum der Hinweis – die Fotos sind nicht bearbeitet. Es sah wirklich genau so (unterschiedlich) aus. Um 11.00 Uhr kann sich der Tag noch immer nicht entscheiden, ob er der strahlendste oder düsterste unseres Urlaubs werden will. Also ist er einfach beides. Zur gleichen Zeit. Wir entscheiden uns, ausnahmsweise mit dem Auto zum Ellenbogen zu fahren. Das Wetter ist einfach unberechenbar heute und am Ellenbogen gibts keine Einkehrmöglichkeit. (Kleiner Exkurs: Eigentlich ist es schöner, den Ellenbogen zu Fuß zu umrunden. Die meisten Wanderführer empfehlen, in List zu starten. Aus dramaturgischen Gründen gehen wir allerdings lieber am Weststand los. Parken kann man an der Weststrandhalle, direkt beim Ellenbogenberg. Von dort hat man auch schon …

Seekuehe Blidselbucht

Spektakulär unspektakulär: Dämmerung in der Blidselbucht

Inzwischen sind wir zurück in Hamburg. Ganz schön wuselig kam´s uns anfangs vor nach der Stille von Sylt. War die Insel bei unserer Anreise am 4. Januar noch relativ gut besucht, leerte sie sich von Tag zu Tag zusehends. Am 15. Januar schließlich waren alle Bürgersteige hochgeklappt. Nun schläft die Schöne.

Die Kronjuwelen der Königin: Das Rote Kliff

Wer einmal an einem sonnigen Tag am Roten Kliff spazieren ging, weiß, dass Sylt den leicht angestaubten Jetset-Mythos überhaupt nicht nötig hat. Nicht die Schönen und Reichen haben die Insel zur Königin der Nordsee gemacht. Selbst Marlene Dietrich und Thomas Mann sind ja hauptsächlich nach Kampen gekommen, um sich vor ihrer Schönheit zu verneigen. Schätze ich. Und wer aus anderen Gründen kommt, pardon, tut mir leid.

Orte, die man in- und auswendig kennt.

Gestern war alles wie immer, wenn wir nach Sylt fahren. Sogar unsere Dialoge haben sich mit den Jahren ritualisiert. Zum Beispiel gehe ich Volko regelmäßig ab der dänischen Grenze auf die Nerven. Weil ich minütlich in Frage stelle, dass wir die Fähre auf Rømø noch erwischen. Wir bekommen die Fähre jedes Mal. Ich atmete jedes Mal auf. Und Volko erst Recht. Jetzt beginnt der Urlaub, von dem wir im Voraus schon wissen, wie er ablaufen wird.