Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ostsee

Mole

Von Häusern, Häusern und Häusern

Regen klopft an die Fenster und erinnert mich, dass der Sommer in Schleswig-Holstein nicht ewig ist. Das hatte ich beinahe vergessen. Scheint die Sonne doch in meinem Empfinden seit mindestens Februar. Jetzt aber ist der Himmel düster. Und an der Schlei kann das alles bedeuten. Mag sein, in einer Stunde ist der Himmel wieder blau. Mag genauso gut sein, dass er sich für die nächsten vier Wochen in eine Bleiplatte verwandelt. Eins steht fest: Der Norden ist nix für allzu wetterfühlige Seelen.

Das Schönste an Laboe ist die Lagune

In Laboe kann einem leicht mulmig werden. Zum ersten Mal gleich wenn man den Großparkplatz am Ehrenmal ansteuert. Massen von Autos. Massen von Reisebussen. Massen von Wohnmobilen. Von überall her. Laboe scheint mit seinem Denkmal und dem U-Boot einer der wenigen Orte in Schleswig-Holstein zu sein, den alle sehen wollen.     Seit 1954 gedenkt das 85 m hohe Ehrenmal den auf See Gebliebenen aller Nationen. Ursprünglich war es jedoch den gefallenen Marinesoldaten des 1. Weltkrieges gewidmet. Eingeweiht wurde das düstere Teil 1936. Die Vorstellung, worauf sich Deutschland da schon ganz unverhohlen vorbereitete, ist monströs. Schlendert man vom Parkplatz zum Strand, fragt man sich zwangsläufig, wo sie denn alle hin sind; die Touristen. Lebendig ist es an der Promenade, aber nicht über die Maßen voll. Mal abgesehen von der mega-Schlange beim U-Boot U995.     Vermutlich irren sie alle durch die unterirdischen Hallen des Ehrenmals. Groß wie 8 Fußballfelder ist die Anlage im Stil des Backsteinexpressionismus. Diese Architektur kommt beinahe nur in Norddeutschland vor und verweist auf die Dynamik, aber auch Heftigkeit und Spannungen der Zeit. Keine Nazi-Archtiktur also – doch ebenso …

Badeanzug

Die Strände der Holsteinischen Schweiz

Der Mensch will ans Meer. Das kann man in der Holsteinischen Schweiz ganz gut beobachten. Denn während das Hinterland der Region für norddeutsche Verhältnisse überdurchschnittlich schön ist, sind es die Strände – Hand aufs Herz – eher nicht. Und trotzdem drängelt sich alle Welt an den Küsten. Wir auch.     Zumindest  insoweit, dass wir die Badesachen stets dabei haben. Stunden am Strand liegen, liegt uns zwar nicht so. Aber wer sich durch die Holsteinische Schweiz treiben lässt, kommt früher oder später immer an einem Hinweis „zum Strand“ vorbei. Dann ist es wie inneres Kommando. Man muss einfach mal gucken. Und im besten Fall sogar in die Ostsee springen.   Schleswig-Holsteins Skigebiet: Der Bungsberg   Einen guten Überblick seiner Möglichkeiten verschafft man sich auf dem Bungs“berg“ (168m) – wo einst Großherzog Nikolaus Friedrich Peter seiner Frau Elisabeth einen Aussichtsturm errichten ließ (und heute im Winter ein Skilift betrieben wird).     Der Elisabethturm ist leider nicht mehr begehbar. Dafür bietet die Scheußlichkeit gleich nebenan eine Aussichtsplattform.     Von der Aussichtsplattform des Fernmeldeturms (kein Eintritt, kein Fahrstuhl!!!) kann man im Norden bis zum mordor-mäßigen …

Frühschwimmen in Timmendorfer Strand

In den Sonnenaufgang zu schwimmen gehört zu unseren erklärten Hochsommer-Vergnügen. Das ist – Kitsch hin oder her – als würde man in kühles Gold tauchen. In der Regel gibt´s ja jährlich nur eine Handvoll richtig, richtig warmer Nächte in Norddeutschland, so dass man das Ganze auch gar nicht auf die lange Bank schieben sollte. Also los zum nächstgelegenen Beach – für Hamburger ist das Timmendorfer Strand.     Fährt man 1 Stunde vor Sonnenaufgang (gestern um 04.09 Uhr) in St. Pauli los, sitzt man 5 Minuten bevor es beginnt am Strand. (Die 5 Minuten planen wir aus dramaturgischen Gründen ein. Es ist eben superkrass, wenn die Sonne sich über den Horizont schiebt).     An und für sich ist Timmendorf während der Sommerferien eine Zumutung. Doch morgens ist die Welt in der Lübecker Bucht echt ziemlich in Ordnung. Am Strand schlafen höchstens ein paar Jungs aus dem Nautic. Alle anderen Badegäste wollen auch nur ihre Ruhe haben. Es ist einfach ein guter Ort, um den Morgen kommen zu lassen. Und der Himmel sieht aus wie …

Kiel

Der Weg ist das Ziel und am Ende liegt Kiel

Heute führt unsere Radtour nach Kiel. Es ist der dritte Tag unseres Trips entlang des Nord-Ostsee-Kanals. Gefühlt ein ganzer Urlaub. Und auch dieser Tag geht schon wieder allerbestens los. Unter anderem weil wir in der Alten Schmiede in Sehestedt aufwachen, deren Betreiberin ein schönes Hobby hat. 28 (in Worten: achtundzwanzig!) selbstgekochte Marmeladen finden sich aktuell auf ihrem Frühstückstisch. Klönschnack mit Insider-Infos gibts dazu.

Was ist was: Die Kühlung

Die Kühlung ist ein bewaldeter Höhenzug in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erstreckt sich von der Steilküste in Rerik bis Hanstorf im Südosten.   In ihrem Relief gleicht sie einem miniaturisierten Mittelgebirge und hat neben traumhaften Ostseestränden massig Hügelgräber, Findlinge, Herrenhäuser, Jugendstilvillen, neugotische Bauten, Alleen und Parkanlagen im Gepäck. Der bekannteste Badeort ist Kühlungsborn. Was mich an der östlichen Ostsee immer besonders kickt, ist die Bäderarchitektur und Wälder, die direkt bis an den Strand reichen. Und natürlich die weiße Stadt am Meer: Heiligendamm.

Tag am Meer

Wären die Seebäder der Kühlung Schwestern, wäre Heiligendamm die kühle Blonde. Kühlungsborn wäre das lebhafte Zwilingspaar. Rerik die sanfte Bodenständige und die kleine Verträumte versteckt sich 4 km östlich hinter dem Gespensterwald: Nienhagen. Dort lässt sich ein Tag am Meer ganz famos mit einem Spaziergang an der Steilküste entlang beginnen.