Mixtape: Ich kann schon das Meer hören
Enthält Werbung | Als Kind diskutierte ich gern mit meinen Freundinnen darüber, ob wir „lieber“ blind, taub oder stumm wären. Blind war das Gruseligste. Stumm ganz schön unpraktisch. Taub schien am „besten“, denn da fielen mir nicht nur Nachteile ein. Auf bestimmte Geräusche hätte ich nämlich schon damals verzichten können. Und das hat sich mit den Jahrzehnten noch verstärkt. Knallt z.B. ein Jet Ski in Timmendorf übers Wasser, raubt mir das den letzten Nerv – selbst wenn ich in Scharbeutz liege. Andersherum beamen mich wohlklingende Töne – sagen wir: Ozeanwellen – direkt in die Entspannung; egal wie es um mich herum aussieht. Je gestresster ich mich fühle, desto sensibler reagiert mein Hörsinn. Ich merke das, wenn ich beruflich mit der Bahn unterwegs bin. Auf der Hinreise nehme ich die Geräuschkulisse in meinem Abteil zumeist kaum wahr. Nach einem anstrengenden Job aber kann ich die Telefonate der Mitreisenden, ihre Unterhaltungen und (shame on me, aber so isses nun mal) Kindergeschrei einfach nicht mehr ausblenden. Mixedtape: Ich kann schon das Meer hören Wenn …