Kleine Erwartungen
Beim ersten Blick aufs Himmelmoor war ich fassungslos. Hingerissen. Vollkommen von dem Moment gefangen. Und das passiert mir gar nicht mehr so oft in Norddeutschland.
Beim ersten Blick aufs Himmelmoor war ich fassungslos. Hingerissen. Vollkommen von dem Moment gefangen. Und das passiert mir gar nicht mehr so oft in Norddeutschland.
Schon vor einigen Wochen erschien unser Buch Feierabend Eskapaden in Hamburg. Um es hier vorzustellen, musste ich aber zunächst ein bisschen üben, wie das noch mal geht – Stadt. Großstadt sogar. Ich hatte über die Monate regelrecht vergessen, was daran Spaß bringen soll, inspirierend ist und gut tut.
Der Friederike-Klünder-Weg in Blankenese verläuft quer durch den Hessepark, wo die Klünders im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten. Ihr Anwesen war weitläufiger als der heutige Park. Viel, viel weitläufiger. So war es damals üblich für die Reichen. Ganz unüblich allerdings war Friederike Klünder. Denn sie bewahrte tausende Menschen vor Elend und Verderben.
Da steht dieser Space-Elephant am Musical-Boulevard. Das klingt nach Broadway. Meint aber nur den Vorplatz zweier Theater im Behelfsbauten-Stil vis-à-vis der Landungsbrücken. Dort konzentrieren sich ziemlich viele Dinge, mit denen ich etwa so viel anfangen kann wie mit einem Osterfest in der Bude. Wenig nämlich.
Was sieht aus wie ein Strand, ist heiß wie die Wüste und duftet nach Heide? Logisch: die Boberger Dünen im Bezirk Bergedorf. In einem der irritierendsten Naturschutzgebieten der Stadt zieht Hamburgs letzte Wanderdüne im andächtigen Tempo von zehn Zentimetern pro Jahr ihre Kreise.
Es fasziniert mich immer wieder, wie schnell man in Hamburg die Welt hinter sich lassen kann. Moorwerder ist zum Beispiel eine solche Ecke, in der man gar nicht glauben mag, dass man sich gerade noch in der City befand.
Der Frühling in der Stadt ist gar nicht so schlecht. Jedenfalls ist das im Norden so, wo die echte, die wahre, die richtige Natur später loslegt, als es im Grunde erträglich ist. Da sind dann Parks eine feine Sache, besonders solche, die einen Schwerpunkt auf Blumen setzen. Denn mit denen beginnt ja alles. Alles.
Moore gehören zu den wenigen Landschaften Norddeutschlands, die im Winter gleichermaßen verzaubern wie im Sommer. Das Wittmoor – gelegen im Dreieck von Norderstedt, Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt – entfaltet seine mystische Ausstrahlung in der stillen Jahreszeit sogar noch verlässlicher als in den Monaten, die ich nicht vorbeiwünsche.
Schiffsreisen sind immer etwas Besonderes. Gerade für Hamburger und Hamburg-Freunde. Selbst eine Hafenrundfahrt lohnt sich und auch die kürzesten Fährverbindungen können zum Abenteuerchen werden, wenn man ausnahmsweise mal woanders aussteigt. Aber richtig großartig wird´s erst, wenn man die bekannteren Elbansichten hinter sich läßt.
Neulich, als noch nicht Herbst war, war der Grüne Ring wieder einmal mein Ziel. Konkret die 3. Etappe (von insgesamt 8). Ich absolviere die Abschnitte des 100 km langen Rad- und Fahrradweges rund um Hamburg nur, wenn mir nichts Besseres in den Sinn kommt. Denn es stimmt zwar wirklich, dass der Grüne Ring sich fast ausnahmslos durch´s Grüne zieht. Aber es ist eben nicht wirklich Natur und nur partiell erholsam und/ oder spannend.