Es gibt nicht viele Ausflugsziele in Schleswig-Holstein, die so super mit der Bahn zu erreichen sind, wie die Prinzeninsel in Plön. Vom Prinzenbahnhof mit der wundervollen Überdachung aus den 1890er Jahren wechselt man einfach auf den Strandweg und spaziert aus der Stadt hinaus. Wobei „Stadt“ gar nicht die richtige Begrifflichkeit scheint, denn Plön besteht nur zu 8,7% aus Landfläche – der Rest sind Seen.
16 Seen liegen auf Plöner Stadtgebiet. Allen voran der Große Plöner See, zehntgrößter See Deutschlands und größtes Binnengewässer Schleswig-Holsteins.
Warum die Promenade selbst bei maximaler Feriendichte schön entspannt bleibt, ist mir ein ewiges Rätsel – andererseits natürlich auch sehr recht. So ist sie eben die Holsteinische Schweiz. Sogar an Hochsommersonntagen. Sogar auf einem traumschönen, vom Autoverkehr abgeschirmten Spazierweg zwischen See und Schlossgebiet.
Den besten Blick aufs Schloss hat man vom Sommerpavillon im Alten Apfelgarten. Zur Zeit des dänischen Königs Christian VIII wurde er als Küchengarten genutzt. Heute werden hier alte Apfelsorten bewahrt (Baumpatenschaften können übernommen, Fallobst verspeist werden). Es war übrigens König Christian, der dem zuvor roten Schloss den schneeweißen Verputz verpasste. Dänen haben es ja gern nett im Urlaub – und Plön war offizielle Sommerresidenz.
Die Prinzeninsel
Der alte Alte Apfelgarten liegt auf einer Landzunge, gefühlt schon auf der Prinzeninsel. Doch erst wenn man eine kleine Brücke überquert, ist man wirklich drauf. Knapp 2 km lang und an einigen Stellen nicht einmal 30 m breit, streckt sich das kleine Eiland in den Großen Plöner See.
Nachdem Plön den Preußen zufiel, wurde das Schloss in eine Kadettenanstalt verwandelt. (Ein charakteristischer Unterschied zwischen Dänen und Deutschen). Kaiser Wilhelm II schickte seine Söhne zur Ausbildung und da ihm landwirtschaftliche Kenntnisse außerordentlich wichtig waren, ließ er auf der Prinzeninsel (die erst jetzt den Namen Prinzeninsel erhielt) einen Lehrbauernhof für seine Söhne einrichten.
Am kleinen Sandstrand mit DLRG und Kiosk legen heute Kanuten und Stand up Paddler gern eine Rast ein. Um die Jahrhundertwende lernten die Prinzen hier schwimmen. Die letzte deutsche Kaiserin, Auguste Viktoria, litt unter der Trennung von ihren Söhnen und besuchte sie regelmäßig.
Der Lieblingsplatz der Kaiserin
Am äußersten Inselende soll sich ihr Lieblingsplatz befunden haben. Und das glaube ich auch gern. Die kleine, grüne Triangel mit Pavillon und Ruhebänken ist vermutlich Jedermanns Lieblingsplatz.
Ich jedenfalls konnte mich kaum wieder einkriegen – so wunderbar ist der Blick auf den See und die unter Naturschutz stehenden Inseln. So scheint es auch folgerichtig, dass sich die letzte deutsche Stil-Kaiserin, Jil Sander, in etwa gegenüber niedergelassen hat.
Keine Ahnung, ob es auf der Prinzeninsel immer so idyllisch zugeht wie vergangenen Sonntag. Aber so wie wir sie erlebt haben, scheint sie mir unbedingt einen Besuch wert. Vom Bahnhof ist der Lieblingsplatz der Kaiserin exakt 3,5 km entfernt. Wen das hungrig macht: im Niedersächsischen Bauernhaus gibts gute Holsteiner Küche. Es liegt direkt am Anleger – wer zurück nicht mehr laufen mag, kann von hier den Ausflugsdampfer nehmen.
Wer den Großen Plöner See vom Wasser aus erleben will: unweit der Prinzeninsel befinden sich Verleiher von Booten, Kanus, SUP-Boards usw.; z.B. hier.
Wer lieber um den See mit dem Rad fahren möchte, kann bei Steffis 100 Lieblingsstücken einen Eindruck der 37 km langen Tour bekommen.
Super Tipp!!! Werden wir demnächst mal hinfahren ✌️?
Schön. Viel Spaß!
Unnachahmlich, wie du mit wenigen Strichen nationale Besonderheiten skizzierst, liebe Stefanie! Und dazu wieder einmal soooo schöne Bilder… hach, bei den Prinzen war ich schon viel zu lange nicht mehr!
Danke Dir, Maren 🙂
Die Fotos sind wieder einmal super, liebe Stefanie.
Ich war im letzten Jahr im Winter am Plöner See und auf der Prinzeninsel. Selbst mit kahlen Bäumen war es dort wunderschön. Ich kann mich deiner Begeisterung also nur anschließen.
LG Marianne
Vielen Dank für die Info, Marianne; dann kann ich sicher sein: es war kein Zufall sondern die Prinzeninsel ist wirklich so schön.
Liebe Stefanie,
ja, die Kaiser Wilhelms, die hatten es mit Schleswig-Holstein und Norwegen, überall kann man ihnen hier begegnen. Die Söhne machten hier übrigens ganz bodenständig ihre landwirtschaftliche Ausbildung und ganz standesgemäß hatten sie dafür ein Prinzenhaus und: sogar einen eigenen Bahnhof. Er liegt nur wenig hundert Meter zur Prinzeninsel hin vom eigentlichen Bahnhof entfernt.
Auch, wenn es uns jetzt in die Nähe Flensburgs gezogen hat, werden wir bestimmt noch oft hier her kommen.
Liebe Grüße
Kai
Mensch – Ihr wohnt jetzt bei Flensburg? Ist ja auch toll. Muss schon sagen, Ihr habt ein Händchen für schöne Gegenden.
p.s.
Übrigens eine einzigartige Aussicht über die Seenlandschaft Plöns bietet der Parnaß-Turm auf der anderen Seite. Ist selten was los und Plön zeigt sich von einer ganz anderen Seite: Immerhin ist Plön selbst ja auch eigentlich eine Insel.
Der interessiert mich total! War sowieso nicht unser letztes Mal in Plön. Nächstes Mal wie ich rauf.
Hach, wie schön! Du hast recht, trotz der vielen Menschen verläuft es sich dort irgendwie. Und das ist auch gut so. Die Fotos sind übrigens mal wieder a-tem-be-rau-bend!
Schönen Abend für Euch!
Vielen Dank (der Sonntag war für sich gesehen schon so atemberaubend, man musste gar nicht mehr viel machen – nur abdrücken).
Schande, über Schande, da war ich auch wieder nicht!
Zu schön, wie Du das beschreibst.
Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Sommer (falls er noch mal vorbeikommt).
So schöne Fotos und so schönes Wetter (wie Du das immer hikriegst).
Liebe Grüße
Mari
Moin Mari – wir waren da auch noch nie zuvor. Aber das ist ja gerade so toll; dass man immer wieder was Superschönes entdeckt. Von Euch ist es ja auch nur ein Katzensprung! Echt eine schöne Sache; auf wenn man vielleicht mal ausschläft und dann noch los will 🙂
Liebe Stefanie,
du schaffst es jedesmal aufs Neue: nämlich Bedürfnisse zu wecken. Man möchte sofort losfahren und sich dieses Paradies (und all die anderen, die du schon gezeigt hast) selbst ansehen. Die Liste wird immer länger. 🙂
Danke auch für den Fahrrad-Tipp.
Liebe Grüße Eva
Der Fahrrad-Tipp ist ein persönlicher Service 🙂 Immer gern.
Am Plöner See sollte man auch immer mal den Himmel im Auge behalten – man kann dort regelmäßig majestätische Seeadler beobachten 🙂
Ich sollte dort auch mal wieder vorbei – habe ein paar fotografische Ideen für die Ecke.
Liebe Grüße,
Patrick
Dann mal los, Patrick – ich freue mich schon auf Deine Fotos. Die Holsteinische Schweiz hat´s mir total angetan. Liebe Grüße (frisch back from Kiel), Stefanie
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