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Hope Spot – Ort der Hoffnung

Hope Spot

Statt Adventskalenderschokolade gibts heute ein Bilderrätsel zum Mitraten. Gesucht wird ein Ort. Wer den Norden liebt, hat vielleicht schon mal von ihm gehört. Oder ihn selbst besucht. Es ist ein Hope Spot, also ein Hoffnungsfleck. Diese Auszeichnung der Organisation »Mission Blue« dürfen sich marine Lebensräume ans Revers heften, die sich durch vorbildliches, nachhaltiges Wirtschaften mit der Ressource Meer auszeichnen. Es klappt also nur bei kristallklarem Wasser und ultrasauberem Strand.

 

Nordsee

 

Damit fallen alle Zonen weg, in denen zu viele Düngerstoffe durch die Landwirtschaft ins Wasser gelangen. Dünger fördert eben nicht nur das Wachstum auf den Feldern, sondern lässt auch Algen sprießen. Daran kann ein Meer ersticken. Es bilden sich Todeszonen, in denen nur noch Bakterien überleben. Je kälter und salzreicher ein Meer, desto besser kann es dagegen anhalten. An der Ostsee ist der gesuchte Spot also schon mal nicht.

 

Hope Spot Nordsee

 

Als kaltes, salzreiches Meer hat die Nordsee ganz gute Voraussetzungen. Wenn der Mensch nur ein bisschen Rücksicht nimmt. Das sieht man an unserem gesuchten Hope Spot. Er liegt in einer Region, die beinahe ausschließlich von Landwirtschaft und Tourismus lebt. D.h., wenn die Bauern wollen (bzw. von den Konsumenten gelassen werden), schließen Meeresschutz und Landwirtschaft einander nicht aus.

 

Salzwiesen

 

Der örtliche Tourismusverein beschreibt die Gegend so:

…denken Sie daran, dass es hier durchaus zum Erlebnis gehört, hinter dem Traktor eines Bauern zu fahren … Kennzeichnend für diese Region sind … Felder und das Meer und ein ständig wechselndes Licht… Die Strände … sind unabhängig vom Wetter ein Erlebnis für sich. Aber stellen Sie sich darauf ein, dass es hier häufig zu Wetterumschwüngen kommt. Mal ist das Wetter ruhig und gemächlich wie die Landschaft oder zäh und rau wie die Natur, doch plötzlich kann es mit fürchterlichem Temperament aufbrausen.

Aber Nordfriesland ist es nicht.

 

Jaerren

 

Die gesuchte Gegend hat allerdings ein paar Gemeinsamkeiten mit Nordfriesland. Sie ist abseits der Strände platt wie ne Flunder. Kleine Fischereihäfen wechseln mit Campingplätzen und Leuchttürmen. Anders als in Nordfriesland (wo es ja nur den Strand von St. Peter-Ording gibt) reiht sich aber in der gesuchten Gegend ein Traumstrand an den anderen.

 

Orrestranden

 

70 km lang ist der gesuchte Hope Spot. Er umfasst Naturschutzgebiete, Geröll- und Sandstrände. Dort erheben sich hohe Dünen. Und die Nordseewellen haben ordentlich Wumms.

Aber Dänemark ist es nicht.

 

Kvassheim Fyr

 

Sondern Norwegen. (Wo ich diese Landschaft nie vermutet hätte).

Es gibt sie wohl auch nur in der Region Jæren, südlich von Stavanger. Einer der Hope Spot – Strände liegt sogar im Stadtgebiet der Erdölmetropole. Stavanger ist nämlich selbst ein Hoffnungsfleck – bzw. Trägerin des Gütesiegels »Sustainable Destination«. Es meint nicht, dass der Ort schon 100% nachhaltig funktioniert, sondern dass man sich in einem längeren Prozess ernsthaft darum bemüht.

 

Fischerboote

 

Beharrliches Bemühen scheint auch der »Mission Blue«-Gründerin Sylvia Earle sinnvoller, als den Kopf in den Sand zu stecken.

„In den vergangenen 50 Jahren ­haben wir Menschen mehr kaputt gemacht als in Tausenden ­Jahren ­zuvor“, sagt Earle, „aber wir können auch bewahren.“ Schon ­relativ kleine Schutzgebiete zeigten enorme Wirkung. „Es ist unglaublich, wie schnell sich die Bestände erholen.“

Hoffnung ist also angebracht. Das ist doch mal eine gute Nachricht.

Norwegen Orrestranden

 

Weiterlesen:

Nie hätte ich gedacht, dass Norwegen solche Strände zu bieten hat. Die Bilder zeigen den meiner Meinung nach schönsten von allen: Orrestranden. Mehr über die Hope Spot Region hier.

Für nachhaltiges Reisen rund um Stavanger hat visitnorway.de einige Ideen.

Und hier gehts zur Mission Blue. Wer lieber deutsch liest, schaut bei Crismon.

17 Comments

  1. Spannend. Sowohl, daß es ist Norwegen solche Landschaften gibt als auch die Mission Blue, von der ich noch nie gehört hatte. Ich bedanke mich für den Input!

  2. Ich hab mich dort wie auf Sylt gefühlt. Wir wollten gar nicht wieder weg. Und ich muss zugeben, so etwas hätte ich in Norwegen nie erwartet. Auch, wenn Norwegen in Sachen Naturschutz sehr viel Nachholbedarf hat, in dieser Gegend haben die Menschen was verstanden. Leider sieht es im Norden des Landes ganz anders aus, wilde Deponien und überall Plastik.
    Aber diese Region ist sehr zu empfehlen.

    Lieber Gruß

    Kai

  3. Das ist auch für mich neu. Ich dachte, dass die Küste in Norwegen nur aus Fels besteht. Das hier sieht wirklich traumhaft aus!

  4. Das hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Ich war in Gedanken schon halb in Dänemark – aber Geröllstrände?
    Danke für die Aufklärung 🙂

    • #metoo 🙂 (Ich glaube, es ginge gar nicht, ALLES auf einem Norwegentrip zu sehen. Selbst wenn man sich nur einen Mini-Ausschnitt vornimmt.

  5. Ach Norwegen und Stavanger. Schön geschrieben, ich war ganz neugierig, wer es wohl werden würde. Schutz ist wichtig, achtsames Umgehen mit der Natur auch. Es ist toll, wenn einige schon mal anfangen und Leuchttürme für andere sein werden. Es ist immer schön, diese frische Brise bei dir im Blog zu spüren.

    • Danke Dir. Im Moment ist mir ziemlich mulmig zumute. Liegt sicher an Australien. Umso wichtiger sind Menschen wie Frau Earle.

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