Wer einmal an einem sonnigen Tag am Roten Kliff spazieren ging, weiß, dass Sylt den leicht angestaubten Jetset-Mythos überhaupt nicht nötig hat. Nicht die Schönen und Reichen haben die Insel zur Königin der Nordsee gemacht. Selbst Marlene Dietrich und Thomas Mann sind ja hauptsächlich nach Kampen gekommen, um sich vor ihrer Schönheit zu verneigen. Schätze ich. Und wer aus anderen Gründen kommt, pardon, tut mir leid.
Wir parken direkt bei der Sturmhaube. Nur mal nebenbei: Parken darf man auf Sylt in der Nebensaison fast überall umsonst. Das ist nicht selbstverständlich in Norddeutschland. Zum Beispiel mussten wir im November auf Fischland-Darß-Zingst und im Dezember auf Fehmarn an den einsamsten Orten richtig teure Tagestickets lösen (stundenweise parken war nicht vorgesehen). Die in Kampen eingesparten Pieselotten kann man prima in sein Lieblingsgetränk investieren. In der Nebensaison bringt man es sich am besten selbst mit – und deponiert es im Auto während man sich Richtung Kliffweg aufmacht.
Es geht auf Bohlen ein paar hundert Meter durch die Heide. Bei der Uwe-Düne knickt der Weg zur Nordsee ab. Und dann – oh man – steht man ganz oben auf dem Roten Kliff. Ein ich-bin-der-König-der-Welt-Moment.
30 Meter ragen die Klippen über dem Wahnsinns-Weststrand auf.
Immer dicht an der Kliffkante entlang schlängelt sich der Klippenweg etwa 4 km bis nach Wennigstedt.
Einer Hinweistafel entnehmen wir, dass es sich um einen der letzten naturbelassenen Wege der Insel handelt. Also immer hübsch auf dem Trampelpfad bleiben, um Tiere und Natur nicht zu gefährden.
Bei Wonnemeyer kurz vor Wennigstedt chillt man in der Saison mit Blick aufs Meer. In der Nebensaison ist die Beachbar nur ein Wegzeichen.
Geschlossen auch das Grande Plage in Kampen, wohin wir jetzt am Strand zurücklaufen. Sylt liegt auf einem Breitengrad mit Newcastle in Nordengland, Omsk in Sibirien und der Südspitze Alaskas. Was wie unnützes Wissen klingt, löst ein so wunderbares Freiheitsgefühl in mir aus.
Je später der Tag, desto tiefer die Sonne, desto roter das Kliff. Und weit, weit, weit ist der Strand.
Zurück am Ausgangspunkt kommt das mitgebrachte Lieblingsgetränk ins Spiel. (Schöne Becher oder Gläser nicht vergessen, wir sind immerhin in Kampen).
In den Strandkorb gekuschelt, wärmt die Wintersonne das Gesicht. Und wer will kann sich vorstellen, dass da unten Brigid Bardot und Gunther Sachs Hand in Hand den Pranken der Nordsee entgegenlaufen.
Möwenspass haben wollen!Tolles Foto! Hier ist sehr ruhig zuhus.Wünsch euch noch schoene tage!
Hej Ian,
hier ist es alles andere als ruhig: Es stürmt seit ein paar Stunden wie verrückt. Genieß die Zeit allein und liebe Grüße von
Steffi und Volko
Das sind wirklich tolle Fotos!
Ja, was isses nur schön, nä?!
Wie herrlich!
Ich stell‘ mir aber lieber Alain Delon vor… *pssst* ,o)
Ich sags nicht weiter! (Aber Alain Delon ist ja eher in der Sansibar. Sagt die Bunte.)
Oh man da bekommt man ja direkt Sehnsucht! 🙂
Na, ich glaube, die kannst Du in Oslo ganz gut im Schach halten 🙂
Ja, aber Sylt sieht ganz toll aus auf Deinen Bildern……ich glaube ich muss da mal hin…. 🙂
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Hallo!
Ich bin total begeistert von eurem Blog und den tollen Fotos!
Ist es evtl. möglich das wunderschöne Bild von der Sturmhaube aus „Die Kronjuwelen der Königin: Das Rote Kliff“ in einer höheren Auflösung zu bekommen? Selbstverständlich nur für den privaten Gebrauch… Würde perfekt in unser Esszimmer passen 🙂
Ich freue mich schon auf weitere Artikel von euch!
Vielen Dank und liebe Grüße!
Katja
Liebe Katja, schön, dass es Dir hier gefällt. Das Bild haben wir leider nicht größer. Ist oft so, dass wir für den Blog eher mit geringer Auflösung fotografieren, damit die Datenmenge nicht zu gewaltig wird (ist sie für manche Regionen ja leider trotzdem.) Liebe Grüße, Stefanie
[…] Es sind vor allem zwei Dinge, die auf der größten nordfriesischen und nördlichsten deutschen Insel ganz einzigartig sind. 1. der 40 km lange Weststrand mit seinen imposanten Dünen. Am Ausgangspunkt dieser Strandwanderung gekrönt vom roten Kliff und eben dort einem der letzten naturbelassenen Kliffwege der Insel. […]
[…] Strandkörbe nur noch mit dicken Klamotten. Die besten Winterstrandkörbe stehen auf dem Ponton in Kampen mit Blick auf das Rote Kliff. Sie kosten derzeit: […]
[…] Stohl liegt nördlich von Kiel in der Gemeinde Schwedeneck auf der Halbinsel Dänischer Wohld. Etwas außerhalb der Winzig-Gemeinde erhebt sich die Steilküste, die mich von allen Ostsee-Steilküsten am meisten beeindruckt. Es ist nicht allein die Höhe. Obwohl die beachtlich ist. Bis zu 30 Meter ragt die Abbruchkante bei Stohl über dem Meer auf. Das ist etwa so hoch wie das Rote Kliff von Kampen auf Sylt. […]