Allgemein, Ausgehen, Neulich im Norden, Norddeutschland, Ostsee, Ostseeküste, Schleswig-Holstein
Kommentare 16

Das StrandHaus in Dänisch-Nienhof: Platz für Sommerkinder

StrandHaus

Man müsste im August geboren sein, dachte ich neulich bei einem Geburtstagsessen im StrandHaus Schwedeneck in Dänisch-Nienhof.

An meinem eigenen Geburtstag hätte über die Einladung wohl niemand „Hurra“ gerufen. Nicht mal ich selbst. Dabei wollte ich schon ewig in den winzigen, winzigen Ort zwischen Eckernförde und Kiel.

Aber wer wäre schon scharf drauf, im winterlichen Feierabendverkehr über die Autobahn zu zockeln, nur um am Ende irgendwo im Dunklen zu speisen?

Eben.

Man müsste im Sommer Geburtstag haben

 

Dann würde kein Gast wegen Grippe absagen oder aufgrund von vereisten Straßen. Ganz im Gegenteil. Alle würden sich ein Bein ausreißen, um über-rechtzeitig einzutreffen (so dass sie vorm Essen schnell noch in die Ostsee hüpfen könnten). Und überhaupt – ein Dinner am Sommermeer – das gehört doch zu den allerbesten Dingen im Leben. Gerade auch im StrandHaus Schwedeneck.

 

Wald Daenisch Nienhof

 

Dänisch-Nienhof scheint auf den ersten Blick wenig spektakulär. Eine Ansammlung von Häusern bloß, die durch nichts Spezielles im Gedächtnis bleiben. Und das ist aus dramaturgischen Gründen auch gut so. Es dämpft für einen Moment die Erwartungshaltung. Um sie im nächsten Augenblick zu übertreffen. Denn dann! Geht es auf der Strandstraße durch dichten Wald zu einem kleinen sandigen Parkplatz, gleich beim „Schloss am Meer“.

 

Klingt romantisch: Dänisch-Nienhof in der Gemeinde Schwedeneck

 

Das wunderschöne ehemalige Gutshaus, spätere Kriegsblindenheim, noch spätere Hotel & Restaurant wird heute z.T. fest bewohnt, zum anderen Teil an Feriengäste vermietet. Kein Zeremonienmeister könnte den Auftakt festlicher inszenieren, als der Weg, der vom Parkplatz zur Steilküste führt. (Er war einem Korrespondenten des Deutschlandfunks sogar einen eigenen POD-Cast wert: Here me.)

 

 

Ist es nicht seltsam: Trotz hunderter und hunderter Küstenkilometer gibt es auf dem Festland von Schleswig-Holstein gar nicht so viele richtige Strandrestaurants. Ich meine solche, die wirklich am Strand liegen und nicht durch eine Promenade, Wiese, Düne oder Steilküste getrennt (was auch schön sein kann, aber eben nicht das Gleiche ist).

 

 

Hätte ich im Sommer Geburtstag, würde ich meine Gäste genau hierhin bitten. Allein wie der Wind in den Bäumen rauscht. Allein wie der Wald duftet. Und dann der Strand, an dem es so viel entspannter zugeht als in Grömitz oder Büsum. Was erstaunlich genug ist, denn Dänisch-Nienhof ist für Hamburger schneller zu erreichen. Von St. Pauli aus sind es exakt 114 km. (Man müßte an einem Montag Geburtstag haben. Oder an einem Dienstag. Denn das sind die ruhigsten Tage. Sagte die gut gelaunte junge Dame, die an unserem Tisch servierte.)

 

StrandHaus

Top-Lage: das StrandHaus Schwedeneck in Dänisch-Nienhof

 

Die klassischen Gastgeberängste kann man sich in einem Strandrestaurant sparen. Es wurden schon bessere Tappas serviert? So what! Der wahre Genuß liegt ja im Salz in der Luft. Anfänglich treten Gesprächspausen auf? Das wäre ein Glück! Dann könnte man die Wellen besser an den Strand rollen hören. Es sind extrem aktive Kinder mit von der Partie? Na, ist doch herrlich – die können sich hier austoben, bis sie müde werden wie nie.

 

 

Selbst das Wetter – die Ur-Angst aller norddeutschen Gastgeber – wird zur Nebensache. Im StrandHaus sitzt es sich drinnen beinahe eben so schön wie draußen. Wobei gutes Wetter schon was Feines ist. Dänisch-Nienhof gehört zu den vom Glück geküssten Stränden, an denen man den Sonnenauf- wie auch den -untergang zelebrieren kann.

 

 

Hunde sind übrigens willkommen – allerdings nur im Restaurant; nicht am Strand. Das macht aber weiter nichts, denn Gassi kann man auch oberhalb der Steilküste gehen. Die Richtung ist egal. Um Dänisch-Nienhof herum gibts wenig (vielleicht auch nichts), das einem missfallen könnte.

 

Schwedeneck

 

Läuft man Richtung Eckernförde, erreicht man nach 4 km den beliebteren und belebteren Strand von Surendorf, den wir  im vergangenen Sommer mal als perfekt beschrieben haben.

Richtung Kiel sind es etwa 10 km bis zum Leuchtturm Hein Bülk im Seebad Strande. Auch das ein Ort, der uns in allerbester Erinnerung ist. Dabei besuchten wir den Leuchtturm nicht einmal im Sommer, sondern im Herbst – bei mittelmäßigem Wetter.

Und wenn ich mir die Winterfotos vom Reiselurch ansehe, muss ich zugeben: auch dann ist Dänisch-Nienhof auf eine eigene (mystische) Art bezaubernd.

 

Sommernacht

 

Aber eine Sommernacht ist eben doch noch mal was anderes. Man denke nur an Abendsonne im Gesicht. Und Meeresrauschen zum Essen. Und einen abschließenden, gemeinsamen Strandspaziergang in die Dunkelheit hinein. Wirklich, man müsste im August geboren sein. Oder sich mit Augustgeborenen so gut stellen, dass man eine Einladung erhält.

Wer keins zur Hand hat, muss aber sicher nicht verzweifeln. Hochsommernächte tragen die Tendenz zur Festlichkeit ja sowieso in sich. Es funktioniert bestimmt auch an einem stinknormalen Abend im StrandHaus.

16 Kommentare

  1. Ach, du auch? Im Winter Geburtstag? Wie oft habe ich mir schon überlegt, es so wie die Queen zu machen, einfach im Sommer zu feiern, wenn das Wetter besser ist 😉 Einen richtig schönen Ort präsentierst du da wieder. Eine sehr schöne Vorstellung, dort zu feiern, ob Geburtstag oder einfach „nur“ den Moment. Liebe Grüße von Andrea

  2. Du klingst SOOOO begeistert von diesem Ort – da muss ich unbedingt mal hin.
    Aber bestimmt ganz schön weit von Buchholz (muss erst mal googeln)

    Seid ihr auf den Hund gekommen?

    Liebe Grüße
    Eva

  3. Ja, ich auch. Leider. Ich wäre schon mit einer Gartenparty zufrieden (im Januar?) aber dieses süße Strandhaus ist wirklich entzückend. Und auch ich habe es schon mehr als einmal bedauert, dass man in SH nicht wirklich am Meer speisen kann. Denn was gibt es schöneres? Das Strand-Haus ist notiert! 🙂 LG Ulrike

    • Liebe Ulrike, ich frage mich, warum es so wenige Strandrestaurants gibt (obwohl sich ja ein bisschen was in den letzten Jahren getan hat, schätze ich mal, dass ich nicht auf 20 käme. Und davon stehen schon 5 in SPO). Es ist vielleicht eine Sache von Bestimmungen & Behörden.

  4. Wie schön Du das wieder beschrieben hast, liebe Stefanie! Man möchte sofort losfahren. Ich sowieso, schon weil „Dänisch“ im Namen vorkommt. Vielleicht hat das StrandHaus ja Ende September noch auf? Da habe ich nämlich Geburtstag. Ich werde mal versuchen, das rauszufinden.

    Lieben Gruß, Martina

    • Liebe Martina, ich glaube, die haben sogar ganzjährig geöffnet. Und im September gelten sicher noch die Sommeröffnungszeiten. Im September Geburtstag stelle ich mir sogar noch besser vor als im August. Das ist der schönste Monat, finde ich. Du Glückskind! Liebe Grüße, Stefanie

  5. Ich bin ja sonst kein Freund von Tapas. Aber die im Strandhaus schmecken richtig gut. Und dazu dieser fantastische Blick über’s Meer (bis zu den Bausünden von Damp). Manchmal sogar mit einem farbenprächtigen Regenbogen. Übrigens: Wenn Ihr mit dem Auto kommt, lasst Euch von den drakonischen Parkgebührschildern nicht abschrecken. Kassiert werden die drei Euro nur, wenn der Minigolfplatz am Parkplatz in Betrieb ist.

    • Vielen Dank für Deinen Kommentar, Max. Der Minigolfplatz scheint ja nicht so oft geöffnet zu haben 🙂 Jedenfalls war er an einem sehr schönen Sommerabend geschlossen. Liebe Grüße, Stefanie

  6. rebeccalecka sagt

    Das habe ich auch letztes Jahr entdeckt, genauso wie Euern Blog gerade. Ich bin auch ein absoluter Ausflugsjunkie und freue mich über neue Inputs!!!

    • Dann herzlich Willkommen auf dem Blog. Ich hoffe, dass auch Ausflugsjunkies hier noch die ein oder andere Idee finden 🙂 Liebe Grüße, Stefanie

Du hast was zum Thema beizutragen? Darüber freue ich mich sehr.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.