Licht. Und Schatten.
Ein Besuch im Jüdischen Museum Berlin ist immer ein nachdrückliches Erlebnis. Besonders der zickzackförmige Neubau von Daniel Libeskind lässt wohl niemanden kalt – selbst beim zweiten oder dritten Besuch nicht.
Ein Besuch im Jüdischen Museum Berlin ist immer ein nachdrückliches Erlebnis. Besonders der zickzackförmige Neubau von Daniel Libeskind lässt wohl niemanden kalt – selbst beim zweiten oder dritten Besuch nicht.
Früher – als wir Kinder vom Hamburger Speckgürtel noch am Bahnhof Zoo aus dem Zug stiegen – fand ich´s besser, in Berlin anzukommen. Schon der erste Atemzug Berliner Luft war so grundlegend anders, so typisch Berlin. Ewas, das ich heute am Hauptbahnhof kein Stück empfinde. Neulich hab ich´s aber in Ansätzen wieder gespürt. Da hab ich Berlin wieder so gesehen wie früher: Im Grunde hübsch-hässlich. Aber gerade darum so fasznierend. Das war auf einem Streifzug vom Zoo zum Reichstag, knapp 6 km durchs Grüne; gesprenkelt mit Architektur vornehmlich der 50er Jahre. Los ging´s im ehemaligen Schaufenster des Westens. Wer (wie wir) länger nicht in Charlottenburg gewesen ist, wird staunen. Ku´damm, KadeWe & Kranzler hatten ja ganz schön an Strahlkraft eingebüßt in den letzten Jahren. Inzwischen wird im „Alten Westen“ wieder ordentlich investiert. Aufstrebende Neubauten: Berlin City West Mal ganz was Ungewöhnliches für Berlin: Das sieht echt gut aus (nachdem es ein paar Jahrzehnte eigentlich unmöglich aussah). Weithin sichtbares Symbol für die Neuerweckung: das Waldorf Astoria, hier fotografiert vom Bikini Berlin. …
Letzte Woche hätte ich fast live aus dem Crowne Plaza Berlin City Centre gebloggt. Leider hat das nicht geklappt. Dabei wollte ich immer schon mal einen Beitrag mit den Worten „live aus …“ beginnen. Ich finde es nämlich immer zum Piepen, wenn Radiobeiträge derart an- oder abmoderiert werden. Als würde nicht jeder ständig von überall auf der Welt senden, twittern, skypen oder bloggen. Also, fast jeder. Denn: wir ja nicht. Bzw fast nie. Im Norden konnte das Netz bekanntlich noch nicht (auch nur halbwegs) zufriedenstellend ausgebaut werden, weil Herr Dobrindt sich um die Maut kümmern muss (oder ist es inzwischen Herr Gabiel, der sich nicht um den Netzausbau kümmert. Ich weiß es gar nicht.) Aber letzte Woche hätte das ja auch eh keine Rolle gespielt, weil wir ja in der Hauptstadt waren. Das Crowne Plaza Berlin City Centre lädt regelmäßig Blogger ein, die dann im Gegenzug darüber berichten. Ich sage das der Transparenz wegen. Denn es ist ja immer so eine Frage, ob man auch ehrlich bleibt, wenn man eingeladen wurde. Oder ob …
Letzte Woche war ich aus beruflichen Gründen in Zeuthen, einer Gemeinde am Rande Berlins. Zeuthen besitzt einen S-Bahn-Anschluss an die Hauptstadt – jedoch kein Taxi-Unternehmen. Das kann insofern ungünstig sein, da Zeuthen sich gut 5 km am Zeuthener See entlang zieht. Besonders ungünstig ist das, wenn man sonntagnachts (mit dem Gepäck für eine ganze Woche) aus der S-Bahn steigt. Denn in Zeuthen werden die Bürgersteige bei Einbruch der Dämmerung nicht nur hochgeklappt. In Zeuthen gibt es nicht mal überall Bürgersteige. Während der 22 Minuten, die ich vom Bahnhof bis zum Ziel benötigte, ahnte ich, dass ich an prächtigen Viillen vorbeischritt. Es war seltsam. Ich roch den See, doch ich sah ihn nicht. Das geschah erst am nächsten Morgen. Und es war genauso schön, wie ich es mir vorgestellt hatte. Höre ich Brandenburg, denke ich immer an den Film „Was nützt die Liebe in Gedanken“. Und wirklich weht durch Zeuthen ein Hauch Weimarer Republik. Die Bäume wachsen grandios in den Himmel. Die Villen sind gewaltig, ihr Baustil für mich exotisch. Die Straßen …
Letzte Woche hat der Herbst seine Visitenkarte abgegeben. Für zwei, drei Tage war es mal bewölkt und kühl. Inzwischen ist der Sommer zwar wieder zurück, aber man hat doch eine Ahnung bekommen, was vor uns liegt. Nicht mehr lange und der große Farbsauger wird über das Land ziehen und die Welt in schmutzig-grau-braun tauchen. Wem das traditionell aufs Gemüt schlägt, kann sich im nhow Berlin einer Farbtherapie unterziehen. (Berlin liegt zwar nicht in Norddeutschland, aber was die Zugfahrt betrifft absolut in der Nähe. So nah, dass man sich als effiziente Freiberuflerin fragt, warum Hamburg und Berlin sich nicht gemeinsam um Olympia bewerben. Aber das ist ein anderes Thema.) Jedenfalls in Berlin, schön an der Spree gelegen und in direkter Nachbarschaft zur Oberbaumbrücke, findet sich das „erste Musikhotel Europas“. Im nhow Berlin steht ein Klavier in der Lobby, ein Schlagzeug in der Bar und im Fahrstuhl dudelt Zweiraumwohnung. Ansonsten lässt sich über das Hotel sagen: Es ist rosa. Keine Ahnung, ob alle Zimmer rosa sind. Der Frühstücksraum ist jedenfalls hellgrün. Dort saßen gegen 07.00 Uhr – wie in …
In Quedlinburg geschieht etwas für uns Ungewöhnliches. Man weiß ja, wie das so ist, wenn vier Frauen miteinander verreisen. Drei Tage lang haben wir alles gemeinsam gemacht und derweil quasi jede Minute gequatscht. Aber kaum dass wir die Altstadt von Quedlinburg betreten, zerstreuen wir uns. Ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren oder einen Treffpunkt auszumachen, geht jede ihrer Wege. Es ist als ob wir instinktiv spüren, dass Quedlinburg etwas Besonderes ist, das man gern für sich allein entdecken mag.
Neulich wanderte ich nach Wernigerode im Harz. Und merkte wieder einmal: Reise kann bilden. Reisen mit Anderen sogar den Charakter. Man zieht nicht sein übliches, eigenes Ding ab. Sondern lässt sich mal auf die Wünsche seiner Mitreisenden ein und gewinnt so ganz neue Blickwinkel. Niemals wäre ich beispielsweise auf die Idee einer Abwärtswanderung gekommen. (Ehrlich gesagt, wusste ich nicht einmal, dass es dieses Konzept überhaupt gibt.)
Hinterher will es mal wieder Keine gewesen sein. Aber irgendeine muss ja den Harz vorgeschlagen haben, als wir Anfang des Jahres eine gemeinsame Kurzreise planten. Da konnte natürlich noch kein Mensch wissen, dass in Norddeutschland der Sommer des Jahrhunderts ins Haus steht. Sonst wäre man im Juli vermutlich lieber an die Küste gefahren. Aber nun ist es mal so: Wir fahren mit 4 Frauen in den Harz. Genauer: Nach Blankenburg im Nordharz. Ich habe den Harz aus Kindertagen als ganz nett, aber ein bisschen düster abgespeichert und hege weiter keine Erwartungen. Also frage ich kurz vorher mal bei meinen Mitreisenden nach: Worauf freut Ihr Euch? Was wollt Ihr im Harz sehen oder erleben?