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Eine Bitte aus Butjadingen: keine Hochhäuser am Burhever Deich

Wawerort

Vor einigen Tagen bekam ich Post aus Butjadingen, einer mir nur dem Namen nach bekannten Halbinsel an der niedersäschischen Nordseeküste. Aber was die Butjadinger Ulrike Dräger und Dirk Lankenau aktuell umtreibt, kenne ich ganz gut. Weil das fast überall so läuft, wo Investoren sich Geschäfte versprechen. Und darum kommen wir gern der Bitte nach, die Angelegenheit zu streuen.

 

Butjadingen

 

In Butjadingen am Burhaver Deich soll ein Ferienpark entstehen. Den Plänen nach sollen unter anderem drei Hochäuser mit bis zu sechs Stockwerken auf einer aktuell freien Fläche errichtet werden. Die Hochhäuser werden den Deich um mehr als zehn Meter überragen. Das würde ganz ohne Frage Ortsbild und -charakter stark verändern.

 

Neue Liebe

 

Investor und Architekten sind mir schon vom Ferienpark Olpenitz an der Ostsee ein Begriff. Ich persönlich halte sie für gewissenlos. Aber so extrem wie ich denken die Butjadinger gar nicht. Sie sind sich im Gegenteil bewusst, dass Butjadingen touristische Angebote braucht. Nur ob das unbedingt Betonburgen sein müssen, darüber würden sie gern mit dem Gemeinderat reden.

 

Eilt: Online Petition – Keine Hochhäuser am Burhever Deich in Butjadingen

 

In einer Ausschusssitzung regte Dirk Lankenau darum an, die Butjadinger Bürger zu befragen. Sein Anliegen wurde abgewiesen mit der Begründung, der Gemeinderat wisse schon, was für die Bürger gut ist. Dabei ist Dirk Lankenau ganz und gar nicht der einzige Butjadinger, der durchaus Gesprächsbedarf sieht. Darum hat er eine Online Petition gestartet. Sie richtet sich nicht gegen das Projekt an sich, sondern fordert den Gemeinderat lediglich auf, der Hochhausbebauung eine Absage zu erteilen und sich stattdessen an der ortsüblichen Bebauung zu orientieren.

 

Sahlenburg

Cuxhaven: Hochhaeuser am Deich sind meistens keine gute Idee

 

Infos für potentielle Unterstützer und Unterstützerinnen

 

Ulrike Dräger und Dirk Lankenau sind dankbar für jede Form der Unterstützung. Die Petition unterschreiben, weitersagen, verbloggen, in Social Media Kanälen verbreiten… das Ganze muss nur fix gehen. Am besten heute.

Hier gehts zur Online Petition – sie endet schon in drei Tagen; am 10.12.19. Die Unterschriften sollen der (übrigens grünen!) Bürgermeisterin am 11.12.19 übergeben werden. Denn am 12.12.19 tagt der Gemeinderat und könnte die Hochhäuser im schlimmsten Fall undiskutiert durchwinken.

Für den 12.12.19 hat Wattführer Matthias Schulz eine Demo angemeldet. Treffpunkt ist am Fischimbiss an der Strandallee um 17.30 Uhr. Ziel die Gemeinderatssitzung. Mehr Infos dazu hier.

Ich hätte auch die Position des Gemeinderats gern verlinkt. Wie auf der Plattform openPetition üblich wurden alle Mitglieder angeschrieben, nachdem eine gewisse Anzahl an Unterschriften erreicht war. Von den 19 Gemeinderatsmitgliedern hat bisher niemand Stellung genommen.

11 Comments

  1. Furchtbar, wie das alles immer zugebaut werden soll. Ich bin auch so traurig, dass man in Travemünde den Priwall so bebaut hat. Schön ist etwas anderes…meine Meinung. Ich drücke die Daumen, dass doch noch anders geplant wird und genügend Unterschriften zusammenkommen. LG Ilona

  2. Oh je, das klingt nicht gut. Es ist doch immer dasselbe. Manche Regionen brauchen dringend Aufschwung durch Tourismus, aber leider ist die Art, wie das geschieht oder geschehen soll, alles andere als vorteilhaft. Wer mag schon in der Nähe von Betonburgen urlauben? Das haben einige Regionen gelernt und wir sollten uns eigentlich etwas davon abgucken.
    Liebe Grüße

  3. Barbara says

    Ja, fürchterliche Beispiele gibt es genug, ich sag nur: Wittdün auf Amrum, oder Damp. Ziemlich gruselig. Erstaunlich dass die Leute nichts dazu lernen (((

  4. ERika Stumm-osterby@gmx says

    Wenn das die gleichen Investoren wie in Olpenitz sind, kann man nur kaltes Entsetzen empfinden.Sie als gewissenlos zu bezeichnen, ist geradezu freundlich.Und gewissenlos sind auch Gemeindevertreter, die so ein Projekt nur um des Profites willen durchwinken. Trotzdem Euch eine schöne Adventszeit.

    • …stimmt. Olpenitz ist gruselig geworden. Man hätte was Schönes mit landschaftsbezogener Architektur daraus machen können. Aber wenn’s um Profit geht, wird verdichtet und aufgestockt, was das Zeug hält. Helma & Co haben ein Ferienwohnungs-Ghetto daraus gemacht.

  5. Ralf Jöckel says

    ganz ehrlich:
    Ich HASSE diese „Betonklötze und Bettenburgen“ – egal,in welcher Ferienregion auch immer.
    Mir fallen da diese 3 Monster aus Fehmarn ein,die verschandeln die ganze Landschaft !!!
    Ich selber hätte auch keine Lust,in einem solchen „Urlaubs-Komplex“ meinen Urlaub zu verbringen.
    Da lobe ich mir „meine kleine Hallig“ -da gibt es so etwas gottseidank nicht

  6. Moin,
    das Geld drängt ans Wasser, egal wo, zu beonachten auf allen Nord- und Ostsee-inseln und natürlich auch den Küsten und Ufern der Binnenseen. nein zu massiver Bebauung der Küsten.
    Gruß von der Elbe aus Hamburg-Altona,
    Christian Kaiser Fotograf und Naturführer

  7. Nunja, in die Höhe bauen hat nunmal den Vorteil das eben nicht alles zugebaut werden muss. Die Flächen für Straßen und Zuwegungen geringer ausfallen und so weiter. Bis auf die Optik hat Hoch bauen aus ökologischer Sicht eigentlich nur Vorteile.

  8. Ingrid Christine says

    Bettenburgenin Butjadingen? UNMÖGLICH. Allerdings haben wir am südlichen Jadebusen dann die Chance, damit zu werben, dass wir ruhigen Urlaub abseits von Bettenburgen anbieten.

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