Im Dezember macht es keinen großen Unterschied ob man in Hamburg lebt oder in Mordor. Im Mittel bringt es die (har har har) „schönste Stadt der Welt“ auf nur eine Sonnenstunde pro Tag. Dafür aber 18 Regentage pro Monat. Schnee gibts höchstens mal für Stunden. Und oft pfeift ein ziemlicher mieser Wind. Man möchte sich hinterm Ofen verkriechen.
Doch das ist keine gute Strategie. Weil es auf Dauer trübsinnig macht. Gerade jetzt muss man raus. Zum Beispiel auf den Berg. Den Süllberg, den man als das Minas Tirith Hamburgs beschreiben könnte. Denn höchstens in Gondor kann es mehr Treppen geben als im Treppenviertel von Blankenese.
Im Dezember, das ist uns schon im vergangenen Jahr aufgefallen, ist das Beste am Norden das, was der Mensch daraus macht. Und in Blankenese hat er sich ja wirklich was einfallen lassen. Hamburgs siebthöchster Berg (75 Meter) ist dicht bebaut. So dicht, dass nur Platz für zwei Straßen blieb. Abseits davon bewegt man sich im architektonischen Wunderland zu Fuß. In verwinkelten Gassen, auf Trampelpfaden und natürlich Treppen, Treppen, Treppen.
4.864 Stufen führen durch ein Gewirr von Wahnsinns-Villen, Reetdachkaten und einfachen Backsteinbauten. Tiny Houses gab es in Blankenese übrigens schon, als noch niemand davon sprach. Manche kann man mieten. Zu quasi Hotelpreisen.
Das Gute am Blankeneser Treppen-Workout ist, dass man schon nach 5 Minunten kein Stück mehr friert. Dank permanentem Elbblick, kann man dann immer so tun, als würde man wegen der grandiosen Aussicht stehenbleiben (und nicht etwa weil man aus der Puste gekommen wäre).
Im Sommer fühlt man sich im Treppenviertel wie in Italien. Im Winter wie auf Sylt. Was ja mit Vielem versöhnen kann. Sogar mit dem Hamburger Wetter.
Hoch oben auf dem Gipfel des Süllbergs, wo früher mal eine Burg stand, befindet sich heute Karlheinz Hausers Gastronomieimperium. Den allerbesten Ausblick hat man vom Turm. Den Schlüssel kann man sich an der Rezeption des Hotels ausborgen (100 Stufen ohne Fahrstuhl).
Wer nicht so weit hinaus will, bleibt eine Etage tiefer auf den Elbterrassen. In Hausers Alm steigt täglich ab 16.00 Uhr der original Tiroler Hüttenzauber mit Elbblick. Am Wochenende gehts um 12.30 Uhr los. Bei Einbruch der Dunkelheit werden ringsgrum Fackeln angezündet.
Da kann man dann so schön bei Glühwein von besseren Zeiten träumen. Denn das Wetter in Hamburg wird auch irgendwann wieder besser. Kann sich höchstens noch um 4 Monate handeln. (Oder 5).
:-):-)
Liebe Stefanie,
einer unserer Lieblingsorte!
Und meine Sommerbilder vom Treppenviertel und Süllberg schlummern immer noch auf dem PC und haben es immer noch nicht in meinen Blog geschafft 🙁
Und dabei war ich sogar auf dem Turm!
Einfach nur schön dort.
LG Eva
Oh, toll – dann hoffe ich, dass Du demnächst einen Link hier postest – damt alle mal bei schönem Wetter vom Turm gucken können 🙂
Hamburg mit Mittelerde zu vergleichen – herrliche Idee! (Und gar nicht sooo weit hergeholt 🙂
Ja, ja, ich bin ein Tolkien-Nerd (meine dunkle Seite quasi).
Tiroler Hüttenzauber mit Elbblick. Was es nicht alles gibt! Hört sich irgendwie gemütlich an – ein guter Tipp für die Winterpause. Schiffe gucken geht ja immer, und dann sogar mit Glühwein? Da müssen wir mal hin.
Danke für den schönen Berichtt.
Liebe Grüße
Martina
Gern geschehen. Ist bestimmt was für Eure Seglerherzen!
Liebe Stefanie, ach wie schön! Ich liebe diese Häuser, bei denen man in die so liebevoll dekorierten Fenster schauen kann. Da könnte ich stundenlang bummeln und schauen und stelle mir dann vor, wer dort wohnt. LG Ulrike
Geht mir genauso, Ulrike. Nur stell ich mir immer vor, wo ich am liebsten wohnen würde (im Treppenviertel eigentlich überall). Grüße, Grüße, Steffi
…Freilich ist die Welt voll Fährnisse und finsterer Orte, doch noch immer ist viel Schönes lebendig…(Haldir)
Mein nächstes Ziel in Hamburg wird das Treppenviertel sein. Vielleicht auch einmal das kleine Ferienhaus…
Und der Hüttenzauber mit meinen Mädels gleich jetzt im Dezember ❤️
Echt, ehrlich? Dann sag bescheid – ich komm auf einen Glühwein vorbei!
Gerne! Am 14.12.
Das ist ja sagenhaft, was uns da vor Augen geführt wird! Im Sommer habe ich auch schon mal die Bezeichnung ,,Amalfi des Nordens“( Gegend bei Capri) gehört. Danke !
Gerne, gerne. Nach Amalfi würde ich auch so gern mal; besonders nach Positano. Bis es soweit ist, bin ich im Treppenviertel aber auch ganz froh 🙂
Liebe Stefanie,
ach ja… da fällt mir wieder unsere To-Do-Liste ein. Bisher waren wir immer nur im Sommer hier und hatten es uns so fest vorgenommen auch mal im Winter zu kommen. Vielleicht bei Schnee? Stell ich mir jedenfalls romantisch vor, aber wie war das mit dem Schmuddelwetter?! 😉
Liebe Grüße,
Claudia
Claudia, das ist doch echt irre, oder – Ihr seid ja auch so viel für Euren Blog im Norden unterweges. Und trotzdem vergeht das Jahr und man hat schon wieder ganz viel nicht besuchen können, was man besuchen wollte. Hätte ich vorher nie gedacht. Einen schönen Abend, Stefanie
4.864 Stufen? Sag nicht, die hast du alle gezählt. 😉
Doch, logisch 😉
Hallo Stefanie,
nun sitze ich hier auf Sylt und möchte so gern mit zum Glühweintrinken.
Dann muß ich das ja später machen. Aber das wollte ich auch schon immer.
Vielleicht gleich Anfang des Jahres.
Auf jeden Fall hast Du schon wieder Heimweh geweckt.
Liebe Grüße
Tamara
Moin Mari, ich sitze nachher (hoffentlich) auf Föhr – und winke dann mal rüber. Jedenfalls wenn der Sturm uns keinen Strich durch die Rechnung macht! Glühwein läuft nicht weg – der Winter ist ja noch lang, lang, lang. Liebe Grüße, Steffi
[…] *Feature image: In Der Naehe Bleiben blog: http://www.indernaehebleiben.de/treppenviertel/ […]
[…] der Altonaer Balkon, Oevelgönne, die Wiese im Jenischpark, der Aussichtplatz im Hirschpark, das Treppenviertel in Blankenese, der Bismarckstein am Waseberg, der Römische Garten, der Waldpark Falkenstein, Wittenbergen und […]
Wunderschön, ich liebe Hamburg einfach. Und so eine tolle Gegend dort. Ich wohne auch an einem Süllberg, der ist aber leider ziemlich Hamburg fern, am Deister… Liebe Grüße, manchmal beneide ich dich um deine Wohnlage
[…] Fotografen. Sie schießen zwischen zwei Traumhäusern hindurch das klassische Blankenese-Foto vom Süllberg . Zu Friederike Klünders Zeiten stieg man hier noch ins Elend hinab. Bzw. tat es eben nicht. Denn […]
[…] Unten: Blankenese; wo ab sofort – und bis März – wieder der Süllberg ruft. […]