Wäre ich nicht schon während des Hafengeburtstags auf den Aussichtsturm St. Petri gestiegen, hätte ich es sicher vergangenen Sonntag getan, denn da waren die Voraussetzungen ähnlich. Zwar schien trotz Wochenende ausnahmsweise die Sonne (was diesen Sommer ja mal wieder nicht selbstverständlich war). Doch die Natur rief nicht allzu laut nach mir, da es zuvor tagelang geregnet hatte und ich mir Wiesen und Wälder matschig vorstellte. An den Hafen wollte ich auch nicht – wegen der Cruise-Days – und überhaupt ist es mir seit einiger Zeit sonntags eigentlich immer zu voll zwischen Hafencity und Övelgönne. In der Innenstadt ist es allerdings schön ruhig.
Ich hatte den Aussichtsturm St. Petri schon auf der Liste, seit ich Michèles Gedankensprüngen auf den 544 Stufen gefolgt war, die Turmbesteiger absolvieren müssen. Einen Fahrstuhl gibt es in der Hauptkirche an der Mönckebergstraße nämlich nicht.
Aussichtsturm St. Petri: 544 Stufen ohne Fahrstuhl
Was es hingegen gibt sind Schließfächer – und wenn die nette Dame an der Kasse des Kirchenshops vorschlägt, dort die Jacke zu deponieren, dann weiß sie schon, warum. So heiß wie unter der Kupferabdeckung des Turms wird es nämlich nie und nirgends in Norddeutschland.
544 Stufen sind eine ziemliche Ansage. Noch herausfordernder war für mich persönlich, dass die Treppen zwischen den Böden frei schweben. Für meinen Geschmack lagen die Zwischenböden ab Stufe 254 etwas weit auseinander. Ich bin ein bisschen untüchtig, was Höhe betrifft. Und es war auch nicht hilfreich, dass ich beim Eintritt unterschreiben musste, die Turmbesteigung auf eigene Gefahr zu unternehmen.
Keine gute Idee ist es, direkt nach einem nächtlichen Reeperbahnbummel auf den Turm steigen zu wollen. Jedenfalls ging es einer Truppe junger Frauen, die genau das getan hatten, schon beim ersten Boden mit Bullaugenfenstern (nach 330 Stufen) extrem schlecht.
Eine gute Idee hingegen: Brillenputztücher. Die Aussicht ist so grandios, dass sich einige Besucher die Nasen an den Bullaugen platt drücken. Was vor allem beim Fotografieren stört.
Apropos Fotografieren: Die beste Zeit für den Aussichtsturm St. Petri beginnt demnächst. Im Herbst und Winter ist das Licht ja immer besonders klar. Bei mir war es etwas diesig, wie man sieht.
Gar nicht so wenige Mitstreiter ließen es nach dem zweiten oder dritten Zwischenboden mit Bullaugenfenstern gut sein. Aber das ist echt Quatsch, wenn man nun schon mal soweit ist. Das Tollste ist nämlich die kleine Kammer in der Turmspitze. Jenseits einer Falltür 123 Meter über der Stadt haben nur noch (ich glaube) 4 Klappstühle Platz und es ist sehr ruhig und sehr weit weg von allem. Es hat mich – ganz ehrlich – berührt.
Als ich abstieg, bekam ich noch ein Extrageschenk. Schon auf der letzten Wendeltreppe wehte mir aus dem Kirchenschiff dieses Weltmeister-Lied von Andreas Burani (?) entgegen, gesungen von einem Seniorenchor. Und das passte super. Denn ich hatte so das Gefühl, dass mir dieser Moment tatsächlich immer bleibt.
Wer Lust hat: zu den Öffnungszeiten geht´s hier.
Guten Morgen Stefanie,
da bekommt man ja sofort Lust, das auch zu machen.
Wahrscheinlich bald, sonst schafft man das aus Altersgründen nicht mehr.
So tolle Bilder von dieser wunderschönen Stadt.
Wie schaffst Du das eigentlich, immer wieder so schöne Fotos zu schießen.
Ich bin total animiert auf diesen Turm zu steigen.
Vielen Dank auch für den Link mit den Öffnungszeiten.
Liebe Grüße
Mari
Moin. Moin. Ein paar Jahre hast Du glaube ich noch 🙂 (Es lohnt sich trotzdem, den Aufstieg diesen Herbst in Angriff zu nehmen) Liebe Grüße!
Liebe Stefanie, das ist soooo wunderschön. Man spürt durch die Bilder diese Stille, von der Du schreibst. Wenn man diese wunderbare Stadt von oben und in Stille betrachtet, bekommt man noch einmal einen ganz anderen Blick darauf. Dankeschön. Wunderschön. <3
Freut mich. Freut mich. Die Stille (ganz oben) war für mich auch das Schönste. Auf den ersten 400 Stufen ist allerdings noch mehr los. Aber das verteilt sich ganz gut, weil die Räume weiter unten ja größer sind.
Moin nach Hamburg, liebe Steffi. Ihr erinnert mich an die aktuelle Bulliwerbung: „…früher war er Kult. Heute ist er vor allem eins: nie zuhause…“ Hamburg bietet sich für seine zahlreichen Türme richtig an für eine ganz eigene Art von Sightseeing. Und Fitnessprogramm. Nachdem ich damals in Lübeck war, Ihr wisst schon :-), bin ich an jedem freien Tag ins Zentrum mit dem HVV ins Zentrum gefahren, habe die im Preis enthaltenen Schifffahrten genutzt und hab mir dann eine solche Aussicht gesucht. Das ist so untrubelig, einfach schön. Solche Erhebungen müssen wir dann bei uns echt suchen. Gar nicht so einfach.
Liebe Grüße
Kai
Hi Kai – ich finde ja die Aussicht von der Mühle toll – weißt Du, wo ich meine?
Meinst Du die Bergedorfer Mühle?
Ja, die Bergmühle, glaube ich (die Seite ist leider zurzeit wegen eines technischen Problems nicht erreichbar – O-Ton).
die Seite ist wieder erreichbar:-), ein schöner Ausflugspunkt. Ich muss wohl mal wieder nach Hamburg. Manchmal will man überall zugleich sein, Ihr kennt das, oder? 🙂
Eine Aufforderung, die ich nachdrücklich unterstreichen möchte. Auch für mich ist das einer der tollsten Blicke auf die Stadt.
Es ist witzig. Früher, als Hamburg sich in der Außendarstellung noch so sehr auf die Alster konzentrierte, fand ich die Elbe spannender. Erst seit die Elbe so hübsch vermarktet wird, interessiert mich die Alster wieder mehr.
Gut, dass wir sie beide haben. 😉
Hallo Stefanie, nun hat es dich also Richtung St. Petri gezogen. ^^ Die Aussicht auf den Ausblick von ganz oben lässt einen doch den Aufstieg durchhalten, oder?
Schöne Panoramafotos hast du gemacht! Es ist aber auch wirklich einmalig, dort oben – weit über allem – den Rundblick zu genießen. Gerade weil der eigene Standort so ein kleines Kämmerchen ist, der Blick dafür jedoch unbegrenzt erscheint. 1/2
(Ich muss den Kommentar teilen, wenn ich mehr schreibe, kann ich nicht absenden.)
…
2/2
Dass mit dem Unterschreiben und Eintragen in der Liste unten wurde seinerzeit leicht abwiegelnd so erklärt, dass es eigentlich darum geht, dass man weiß, ob und wie viele Personen noch auf dem Weg zur Turmspitze bzw. zurück sind. Beim Herunterkommen, meldet man sich ja wieder ab per Häkchen in der Namensliste. Wenn einer fehlt, wird nachgesehen …
Ein Dankeschön an dich fürs Verlinken zu meinem Beitrag!
LG Michèle
Gern geschehen. Du hast das damals so schön beschrieben, dass es sich fest in meinen Kopf gesetzt hatte. Nur Deinen wichtigsten Tipp hatte ich vergessen: Dass man nicht zu schnell laufen soll. Gerade die erste Wendeltreppe schafft einen im normalen Tempo total. Liebe Grüße an Dich und einen schönen Tag, Stefanie
Wahnsinn. Dieser Ausblick, diese Fotos und die Stimmung, die Du mit Deinem Bericht transportierst! Das elbkind geht Anfang Oktober ins Winterlager, und dann fehlt nur noch ein sonniger Herbsttag, bis ich die 544 Stufen selbst mal in Angriff nehme. Allein, denn meinem Skipper geht’s auf dem Wasser besser als in derartig luftigen Höhen. ?
Liebe Abendgrüße, Martina
Tja, ja – Luft hat eben keine Balken 🙂
Andreas Bourani: „Auf uns“
https://www.youtube.com/watch?v=0onKg76o5bU
Wie süß, sich das von einem Seniorenchor gesungen vorzustellen!
Übrigens gehört die Besteigung des Turms von St. Petri und die Aussicht davon zu meinen schönsten Hamburg-Erlebnissen.
Ja, das wirklich süß – und sowas von enthusiastisch.
Hallo Moin,
schade. Ich war erst im Frühjahr mit meiner Frau zu einem verlängerten Wochenende in Hamburg. Hätte ich das dort schon gewusst, es wäre ganz oben auf meiner Liste gelandet. Uns später im Blog. Nun ja, ich muss wohl schnellstens wieder nach „Hamburch“ :).
Toller Blog übrigens.
Danke, Steffen – Deiner ist aber auch cool (ich setz mir mal ein Lesezeichen, für den Fall dass ich irgendwann mal Taschengeld übrig habe, um unseren Blog professionell aufräumen zu lassen :-)) Und was St. Petri betrifft: Dein Hamburg-Bericht klingt, als würdest Du schon noch mal herkommen!
Ich bin so gerne in Hamburg. Schönste Stadt der Welt. Hier habe ich das erste Mal meine Frau getroffen! Ich komme immer wieder. ?
Gruß Steffen