Nein, dies ist kein reines Sylt-Blog. Aber um die Sache rund zu machen, habe ich noch einen Beitrag, bevor ich mich wieder dem Rest der Welt zuwende. Zu Beginn unseres Sylturlaubs schrieb ich, dass ich locker auf 20 Dinge käme, die man auf Sylt unbedingt erlebt haben sollte. Das war so ins Blaue geschrieben. Und vollkommen daneben.
Dieses Jahr sind wir nicht besonders viel über die Insel gegurkt sondern haben uns im Wesentlichen auf Dinge beschränkt, die man ohne Auto unternehmen kann. Und da komme ich schon allein auf
20 richtig gute Sachen in List
Also, los. Wer noch nie da war, aber mal hin will, muss wissen: List ist keine Schönheit auf den ersten Blick. Nicht einmal auf den zweiten. Gewachsen als Garnisonsstadt in den 1930er Jahren präsentiert sich die Zipfelgemeinde nordisch schlicht – also schmucklos bis deprimierend öde.
Leben in die Bude kam erst in den 70er Jahren, als Jürgen Gosch mit einem Bauchladen ins Fisch-Business einstieg. Da ging der Rummel los und List wurde quasi ein Synonym für Goschs nördlichste Fischbude. Oder anders herum. Davon kann man halten, was man will. Dennoch gehört zum Lister Pflichtprogramm: 1. ein Fischbrötchen bei Gosch.
Wer es individueller schätzt, bekommt bei Paul Walter (2.) frische Krabben direkt vom Kutter. In direkter Nachbarschaft starten die Dampfer der Adler-Linie. Von April bis Oktober kann man (3.) Ausflüge zu den Seehundsbänken oder (4.) Kurzseefahrten zum Ellenbogen unternehmen. Möchte man lieber ins Ausland, nimmt man (5.) die Fähre nach Rømø. Im Sommer bitten schon mal Chill-Out-Maestros und andere DJs auf´s Sonnendeck.
Für Menschen, die nicht seetüchtig sind, sich aber dennoch für die Nordsee interessieren, ist das (6.) Erlebniszentrum Naturgewalten eine feine Sache. Für Kinder sowieso. Die Ausstellung informiert über Wind, Watt, Wetter usw.
Geht man am Erlebniszentrum vorbei, erreicht man den (7.) Möwenbergdeich. Frisch erhöht und geteert, ist er eine ideale Skater- und Fahrradstrecke. Die Lister Nehrung immer im Blick ist er auch für Vogelbeobachter ein Traum. Das gilt besonders für die vorgelagerte Insel Uthörn. Sie ist aus Sandverwehungen entstanden und gut 13 ha groß. Bis heute wachsen auf ihr nur Pionierpflanzen. Als Brut- und Rastgebiet für Seevögel und Seehunde, darf sie nicht betreten werden.
Hinter Uthörn liegen (8.) Königshafen und (9.) Ellenbogen. Beides mindestens eine Wanderung, Radtour oder Spazierfahrt wert. Man kann sich aber auch bei der Jugendherberge ins Landesinnere schlagen und zwischen Schafen durch Dünentäler zurück nach List laufen.
Vom (10.) Möwenberg hat mein einen traumhaften Blick über das gesamte Listland. Es befindet sich in Privatbesitz und steht unter Naturschutz. Nur wenige Wege führen hinein und die sollte man nicht verlassen. Es sei denn man ist mit Rolf Paulsen unterwegs, der (11.) geführte Wanderungen durch das Listland anbietet.
In den Dünen liegt auch der (12.) Lister Friedhof. Ein enorm ruhiger und friedlicher Ort, an dem es sich spitzenmäßig Sinnieren lässt.
Weil nach einem Friedhofsbesuch etwas Leben nicht schaden kann, spaziert man schnell über den Dünenschutzweg, um bei (13.) Voigts alter Backstube Pfannkuchen mit Pinienkernen zu essen. Oder Windbeutel; dafür ist Voigts berühmt.
Und nun muss man endlich mal ab an den Strand. Die sind ja die Hauptsache an List. Zum (14.) Weststrand gelangt man über die so richtig schön olle Weststrandstraße. Bohlenwege ziehen sich durch wildduftenden Dünen zum Strand. Mit jedem Schritt wird das Donnern der Nordseewellen lauter.
Gleich beim ersten Parkplatz liegt die (15.) Strandsauna. Ein groovy Ort mit 40 km (!) Strand vor den Augen. Nur 4 km nordwärts kann man in der (16.) Weststrandhalle einkehren. Unterhalb des österreichischen Restaurants befindet sich die legendäre Bam-Bus Bar. Vermutlich werden 2015 die letzten (17.) Fullmoon-Partys an der Bushaltestelle gefeiert: Für mehr Infos klicken.
Mit Kindern oder bei zu s-teifer Brise ist man besser am geschützten (18.) Oststrand aufgehoben. Hier ist die Nordsee immer etwas sanfter.
Wem der Sinn nicht nach Austern steht, wählt in der (19.) Lister Austernperle die zweite Spezialität des Hauses: Curry-Wurst. Und dann kann man bei jedem Wetter so schön (20.) den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Cooler 20 Punkte Plan. Ich war noch nicht auf Sylt, im Frühjahr steht die Insel aber auf unserem Plan. Wir werden Dein Blog vorher nochmal genauer studieren. Tolle Hilfe für Erstbesucher. Vielen Dank dafür. Gibt es eine besondere Stelle an der ich Dünengras, Sandverwehungen, Meer und Himmel erwische? Über eine Insider Tipp würde ich mich sehr freuen. LG, Reinhold
Freut mich, dass es Dir gefällt. Deine Motive wirst Du im Prinzip überall am Weststrand finden. Volko (der hier fast alle Fotos macht), fotografiert zwischen der Strandsauna an der Weststrandstraße und dem Ellenbogen. Also einfach Richtung List fahren und dann kurz vorm Ortseingang links rein (ist ausgeschildert). Kannst Dich schon freuen; im Frühjahr ist Sylt ganz herrlich. Liebe Grüße zurück, Stefanie
Die Fotos sind einfach nur grandios!
Bis jetzt war ich Rømø Fan, aber ich habe mir fest vorgenommen, mir Sylt mal unter die Lupe zu nehmen. Danke dafür 🙂
Ein guter Plan. Ich bin gespannt auf Deinen Vergleich.
Super Artike! Ich war noch nie auf Sylt, aber Du machst richtig Lust drauf! 🙂
Toller Artikel und wunderschöne Bilder der Insel, die Lust darauf machen, sie doch einmal selbst zu besuchen…
Grüße
Heike @Björklunda
Aber erst einmal fahre ich zu Dir. Also, nach Schweden jedenfalls. Volko hat mir vorvorgestern einen Kurztrip nach Malmö geschenkt. Ich freue mich schon total. Bin aber noch gar nicht dazu gekommen, bei Dir ein paar Infos abzuholen. Mach ich aber noch. Liebe Grüße
Na das sind ja mal tolle Neuigkeiten… Malmö habe ich als Blogartikel von meiner Gastautorin Anne, die vor Ort ist.
Liebe Grüße
Heike @Björklunda
Das ist ein toller Beitrag mit wunderschönen Fotos meiner Lieblingsinsel:). Entweder liebt man Sylt oder man hasst die Insel…ich gehöre eindeutig zu den Erstgenannten;). LG Andrea
Ja – ich auch. Wie man vielleicht merkt 🙂
[…] ebenso wenig in Erfahrung bringen, wie den aktuellen Namen der Dünenlandschaft zwischen Kampen und List. Das finde ich zwar irgendwie seltsam. Gleichzeitig passt es aber ganz prima zu dieser […]
[…] Restaurant, ein Bäcker, ein (mittelmäßig sortierter) Supermarkt geöffnet. Man kann sich locker eine Woche in List 1a amüsieren. Natürlich vorausgesetzt man kommt mit schlechtem Wetter klar und hat was übrig für […]
[…] einrichten kann, in List wär´s nicht schlecht sie zu verbringen. (Nur für den Fall verlinke ich 20 Dinge, die man in List machen kann.) Andererseits sind zwar die Nordfriesischen Inseln nun bereist – aber es fehlen noch ein […]
[…] Pedelec-Gemeinde heißt Gosch. Ein Fischbrötchen in der «nördlichsten Fischbude“ im Hafen von List gehört zum Sylt-Urlaub einfach dazu. Normalerweise sehe ich das auch so. Aber normalerweise bin […]